Reinkarnation

Schutzengel – Freiheit ohne Kenntnis der eigenen Begrenzungen gibt es nicht!

Freiheit ohne Kenntnis der eigenen Begrenzungen gibt es nicht!
Freiheit bedeutet:
Darüber entscheiden zu dürfen, wo die eigenen Grenzen errichtet
und gegebenenfalls verteidigt werden sollen!

Schutzengelkontakt

Ich bitte meinen Guide,
mich mit dem Guide von Stefan zu verbinden.
Stefan bittet um diesen Kontakt.

Ich stehe in einem länglichen Raum.
An der einen Schmalseite sind sehr hohe Fenster 
und der Blick fällt auf eine Art Park.

An der rechten Seite ist eine Bücherwand,
die bis zur hohen Decke reicht.

Auf der gegenüberliegenden Seite sind alte Portrait-Bilder.

An einem dunklen Holztisch vor dem Fenster
steht ein Mann mit dem Rücken zu mir.

Er trägt einen blauen Rock mit hohen, steifen Kragen
und einer engen und hellen Hose.

Er dreht sich zu mir um
und ich sehe in sehr dunkle Augen unter grauen Augenbrauen.

Sein nicht mehr ganz volles graues Haar
ist sehr altmodisch gekämmt.
Der Kleidung nach schätze ich!
Dass wir uns am Beginn des 19. Jahrhunderts befinden.

G: 1823, meine Liebe! Eine unruhige Zeit in Europa!
Mein Name ist Thorwald, ich bin Däne
und das hier ist eine meiner letzten Inkarnationen.
Ich bin das, was ihr heute
einen Regierungsberater nennen würdet.
Mein Amt bezieht sich auf Handel und Seefahrt.

Wie du siehst, ist das eine durchaus ehrenwerte Position (lächelt).
Und würdest du meine Mitbürger fragen:
So würden sie höchstwahrscheinlich von einem ehrenwerten Mann reden, der ich sei!
Dem um seiner Ehrenhaftigkeit das Glück stets hold gewesen ist!

Aber wie so oft: Es trügt der Schein!
Warte mal!
Er dreht sich wieder dem Fenster zu und ich sehe erst jetzt,
dass auf der Tischplatte ein alter Plattenspieler steht.
Ein Kasten, der aus so etwas wie imitiertes, dunkles Holz aussieht.

Der Guide versucht ziemlich ungeschickt,
die Schallplatte aufzulegen und murmelt dabei:
Ich hab mir das doch zeigen lassen!
Warum geht das nicht?

Dann endlich gelingt es ihm
und ich höre die ersten Takte eines Songs,
den Jean Baez in Woodstock gesungen hat.
Dann kommt ein Gitarren-Solo von Jimmy Hendrix.

G: Ganz recht, Woodstock. Du erinnerst dich?

U: Ja!

G: Erinnerst du dich an das Lebensgefühl von damals?

U: Ich war noch sehr jung!

G: Es gibt auch heute wieder Menschen des gleichen Alters.
Haben die das gleiche Lebensgefühl?

U: Nein, nicht so, anders. Die sind anders jung!

G: Woodstock und der Glaube an Freiheit!
Das war deiner Generation einmal sehr wichtig!
Der Glaube an die freie Entscheidungsfähigkeit
eines jeden Menschen.

Erinnerst du dich, wie es dich getragen hat: Dieses Gefühl?
Hinaus getragen aus den vielfältigen Zwängen
und Anforderungen deiner Erziehung!
In eine Zukunft, die ganz gewiss Eines werden wird:
Besser als Alles, was vorher da war!

Darauf habt ihr gehofft: An eine Zukunft, die besser sein wird!
Das unterscheidet euch sehr von den Jugendlichen heute! 
Daran glauben nur Wenige!

Dabei wart ihr weder wohlhabender
noch weniger in Pflichten eingebunden!
Ihr wart nicht einmal weniger bedroht!

Im Gegenteil: Es gab viele Bedrohungen,
die sich aus der aktuellen Politik eurer Regierungen ergaben.

Und dennoch war da diese innere Gewissheit:
Dass es besser werden wird für Jeden!

Das war euer Geschenk an die Welt!
Euer Geschenk an jedes soziale System,
in dem ihr euch einbinden wolltet:
Die Freiheit des Einzelnen zu achten!

Warum hat es nicht funktioniert?

U: Willst du jetzt eine soziologische Erklärung?

T: Nein!
Warum hat es beim Einzelnen nicht funktioniert?

U: Hat es nicht?

T: Kennst du auch nur Einen:
Der es hat Wahr werden lassen?

U: Ich kenne schon Zwei oder Drei:
Die sich alle Freiheiten genommen haben!

T: Nein!
Das ist nicht das, was ich meine!
Einer, der sich selbst alle Freiheiten nimmt,
der beschneidet damit die Freiheiten Anderer!

Persönliche Freiheit kann nicht funktionieren,
ohne den Respekt vor der Freiheit Anderer zu achten!

Du sagst aber selbst:
Du kennst selbst von diesen nur Wenige!

Und die Anderen? Sind die besser dran?
Diejenigen, die sich an die Grenzen ihrer Freiheit halten?
Du schweigst?

U. Ich überlege, wer das tut!

T: Kaum Jemand!
Denn die Grenzen der eigenen Freiheit sind in euch!
Sie sind in euch, seit ihr atmet!
Sie sind einfach da!
Ob ihr sie seht oder nicht!
Ob ihr euch ihrer bewusst seid oder nicht!

Freiheit ohne Kenntnis der eigenen Begrenzungen
lässt sich nicht erreichen!

Ich fragte dich: Warum eure Vision
– euer Glaube an eine bessere Zukunft –
nicht funktioniert hat?
Und du hast mir nicht geantwortet.

Dann antworte ich dir:
Es konnte nicht funktionieren,
weil ihr euch eurer ererbten Grenzen nicht bewusst wart!

Eine neue Idee tritt in das Bewusstsein einer Generation!
Und sie weiß und sie spürt es bis in ihr tiefstes Sein hinein!
Dass sie mit dieser Idee ihrer Wahrheit des Herzens
sehr nahe kommt!
Aber diese Wahrheit trägt nur genau bis zu dem Punkt,
an dem die alten Grenzen wieder berührt werden!

Es ist einem Rechnersystem zu vergleichen:
Bei dem zwei unterschiedliche und sich zum Teil widersprechende Programme vorhanden sind!

Das alte Programm
– das, in dem ihr geboren und erzogen worden seid –
wurde nie verändert!
Und das neue Programm wurde darüber gestülpt!
Es war genug, um das Alte in seiner Auswirkung zu bemänteln.
Aber nicht genug, um es umzuschreiben!

Was blieb: Das ist die Sehnsucht nach einer Freiheit,
die ihr – wenn es gut war – kurze Zeit erlebt habt!
Wenn es weniger gut war, dann habt ihr sie nur geträumt!

Träume müssen umgesetzt werden!
Sie müssen in den Mantel einer lebbaren Realität gekleidet werden,
um zur Realität werden zu können!

Es blieb beim Träumen!
Letztlich!
Es konnte nicht anders sein!
Weil ihr eine andere Realität der Wahrheit mitgenommen habt.

Ich sagte!
Es ist euer Geschenk an die Welt: Euer Traum von Freiheit!
Und das bleibt es auch!

Aber es ist auch eure Aufgabe:
Euch in der Tiefe eures Bewusstseins
mit allem auseinander zu setzen, das damit zu tun hat!

Ich schreibe darüber!
Weil es für Stefan die wichtigste Lebensaufgabe überhaupt ist:
Sich mit Freiheit und deren Begrenzung auseinander zu setzen!

Freiheit: Was soll das sein?
Freiheit ist die Möglichkeit: Die eigenen Grenzen zu bestimmen!
Stefan, die EIGENEN Grenzen SELBST zu bestimmen!
Du hoffst sehr für die, die du liebst:
Dass sie gesunde Grenzen bei sich achten!
Sie sollen die Grenzen erkennen,
hinter denen – falls sie diese überschreiten –
Unheil und Verwicklung droht!

Aber ehe du das erwarten und hoffen kannst!
Da musst du erst selbst lernen:
Deine eigenen Grenzen zu erkennen!

Und du musst dir erst selbst darüber klar werden!
Dass es deine Aufgabe ist: Im freien Willen Grenzen zu definieren
und gegebenenfalls auch zu verteidigen.

Was du in diesem Leben zu lernen hoffst!
Das ist der kluge Umgang mit Grenzen und Freiheit!

Hier auf der einen Seite ist die Freiheit!
Auf der Anderen ist die Begrenzung!

Und lebe ich das eine oder andere Extrem:
Dann gerate ich aus dem Gleichgewicht!

Es gilt!
Die Mitte zu finden in deinem Leben zwischen diesen beiden Polen!
Und wie? 
Du musst dir die Begrenzungen ansehen!

Du hast sehr unterschiedliche Grenz-Bauten!
Die Einen hast du selbst errichtet
kraft deiner Einsicht
und deines Mitgefühls mit deinen Nächsten
oder deines berechtigten Wunsches nach Überleben!

Und wieder andere Grenzen gibt es:
Die Andere dir gebaut haben!

Und weiß Gott: Sie haben hoch gebaut!
Wie sehr sie dich begrenzen mit ihren Bauten!

Was du aber nicht weißt, das ist:
Dass diese Bauten auf den Fundamenten stehen!
Die deine Seele selbst errichtet hat!
Als Summe ihrer Erfahrungen in anderen Leben
hat sie sich Grundmauern errichtet!

Auf denen in jedem Leben wieder neue Menschen
die alten Gebäude errichten!
Das ist eine deprimierende Vorstellung, nicht wahr?

Wird das so weiter gehen? Ja!
Es sei denn, du erlaubst dir deine Freiheit:
Diese Mauern zu zerstören!

„Freedom is just another word
for nothing left to loose!“
Das sang eine liebe Freundin von mir,
die zu Lebzeiten Janis Joplin hieß.

Erinnerst du dich?
Ist das wahr?
Ist Freiheit nur ein anderes Wort für:
„Nichts mehr zu verlieren haben?“

Ich meine: Nein!
Aber umgekehrt: Begrenzung, unter der gelitten wird!

Das ist die Angst davor, zu verlieren, wovon man meint:
Sich nicht trennen zu dürfen oder zu können!

Stell dir einmal vor, lieber Stefan:
Dass du – deine Seele – eine Stadt sei!

Eine dieser mittelalterlichen Städte!
Innen in der Stadt, da ist alles, was man braucht!

Da sind die geschickten Handwerker,
das sind die fröhlichen Musiker,
da ist der Arzt
und der Bader.
Da ist der Pfarrer mit seiner Kirche
und da ist auch der Bürgermeister mit seinem Senat.
Da ist die Gerichtsbarkeit
und da ist auch der Stadtbrunnen.
Und es sind kleine Viehställe da!
Und sogar Gärten zur Versorgung
mit lebenswichtigen Nahrungsmitteln sind vorhanden!

Nun wurde vor Urzeiten beschlossen:
Diese Stadt mit einer Grenze zu umgeben!
Man tat es damals!
Weil wilde Tiere und auch wilde Krieger immer wieder
in diese Stadt eingefallen waren und vernichtet haben:
Was Lebensgrundlage war!
Von dieser ursprünglichen Befestigungsanlage gibt es Baupläne!

Nun vergehen Jahrhunderte und die Stadtbevölkerung wächst!
Es gibt innerhalb der Mauern ganz neue Handwerker
mit bisher nicht da gewesenen Fertigkeiten!

So wurde zum Beispiel das Fahrrad entwickelt!
Ja, sogar erste Flugversuche kann man unternehmen!
Und es wurden neue Pflanzen gezüchtet
mit wesentlich höheren Erträgen!
Was dringend notwendig war! 
Denn es gibt mehr und mehr Bewohner zu ernähren!

Aber dessen ungeachtet
und nun ganz am tatsächlichen Bedarf vorbei
wird – sobald eine der Mauern einstürzt –
auf ihrem Fundament von neuen Baumeistern
die gleiche, enge Mauer errichtet!

Kannst du dir vorstellen?
Das über kurz oder lang große Probleme
auf unsere Stadt zukommen werden?
Die enge und nicht mehr der Realität angepasste Begrenzung
wird die Bewohner schwächen und letztlich krank werden lassen!

Was ist nun die Alternative?
ALLE Mauern abreißen?

Nein, das tut nur Jemand: Der wirklich nichts zu verlieren hat!
So, wie Janis Joplin es sang!

Nein, was getan werden muss, das ist:
Das eigene Begrenzungs-System
den EIGENEN Anforderungen anzupassen!

Worunter du leidest, das ist folgende Situation: 
Dein Begrenzungs-System ist in etlichen Bereichen
zu alt, zu eng und überholt!

Direkt neben deiner Stadt liegen drei weitere Städte! 
Auch sie haben Mauern und Zinnen
und auch sie haben hungrige Bewohner!

Da du an deinen alten Grenzen festhältst
und sie nicht deinen aktuellen Bedürfnissen anpasst!

Da erweitern die anderen Städte ihre Mauern
mehr und mehr in die Richtung auf dein Territorium hin!

Wenn du jetzt nicht handelst!
Dann wirst du nur noch sehr schwer
deine Bewohner ausreichend versorgen können!
Dann wird dir sozusagen das Wasser abgegraben!

Worum geht es also?
Es geht darum: Die Initiative zu ergreifen!
Eine neue Begrenzung zu definieren.

Hier! Das ist meine persönliche Grenze!
Hinter dieser Grenze liegt alles das:
Was für mich lebenswichtig ist, darum schütze ich es!
Dort liegt der Garten meiner körperlichen Bedürfnisse!
Dort liegt der Brunnen meines Selbstwertgefühls!
Du darfst sein Wasser nicht vergiften!
Dort liegen mein Kinderspielplatz und mein Krankenhaus!
Dort liegt mein Flughafen meiner Träume und Wünsche!
Und dort liegt meine Gerichtsbarkeit!

Ich werde es nicht dulden!
Dass du deine Grenzen so weit ausdehnst!
Dass alles das, was ich brauche, um Stefan zu sein:
Von dir begrenzt wird!

Andererseits werde auch ich mich niemals so weit ausdehnen,
dass ich dir raube oder vergifte!
Was deine Stadt braucht, um zu leben!

Stefan, mein guter alter Freund: So soll es sein!

Das ist Wesenszug des Männlichen:
Die Wahrung der Grenzen und die Anpassung der Grenzen
an die gegebenen Notwendigkeiten!

Seit jeher und in allen Kulturen
– ja sogar über diese hinaus bis in die Tierwelt hinein –
ist es Wesenszug des Männlichen:
Für die Grenzwahrnehmung einzutreten!

Dies ist deine Aufgabe!
Als Mann und als Vater, als Kollege und als Nachbar!

Nein, Stefan, es geht nicht darum:
Den mütterlichen Aspekt deiner Seele zu leben!
Der mütterliche Aspekt sorgt nicht für die Grenzen!

Er sorgt für das Ineinandergreifen
unterschiedlicher Fähigkeiten und Bedürfnisse
INNERHALB der Stadtgemeinschaft!

Hier hast du keinen Mangel auszugleichen!
Woran es jedoch mangelt:
Das ist die Akzeptanz dieser männlichen Seelen-Aufgabe!!!
Sowohl für dich als auch für deine dich umgebenen:
„Städte der Nächsten!“
Einfühlsame Hingabe ist nicht dein Amt!

Sondern das ist eine vernünftige Begrenzung!
Auflösen in der Unendlichkeit als dessen, was ist:
Das ist deine Sehnsucht!

Aber das ist nichts, was du verlierst!
Sondern was du gewinnst!
Je mehr du dich um deine
dir angemessenen und lebensnotwendigen Grenzen kümmerst!

Freiheit bedeutet: Darüber entscheiden zu dürfen!
Wo die eigenen Grenzen errichtet und gegebenenfalls verteidigt werden sollen.
Du bist nicht frei:
So lange Andere darüber entscheiden!
Und du bist gänzlich unfrei:
Wenn du gar keine Grenzen mehr hast!

U: Danke, Thorwald!
Ich hoffe, dass wir Stefan damit helfen konnten.

T: Er ist bereit, damit zu arbeiten!
Er spürt, dass er Kraft verliert!

U: Darf ich jetzt seine Fragen an dich stellen?

T: Selbstverständlich!

U. Was ist seine Lebensaufgabe?

T: Zur Mitte zwischen Freiheit und Begrenzung zu finden!

Und zwar, in dem er SELBST diese Grenze entwirft! 
Und dies nicht Anderen überlässt!
Und ich bitte, zu bedenken:
Dass ich damit ALLE ihm nahe Stehenden meine!!!

U: Lohnt es sich für ihn, eine Palmblatt-Bibliothek aufzusuchen?

T. lächelt: Nun, falls du vorhaben solltest,
an deinen Grenzen nichts zu ändern: Ja!

Dann darfst du erfahren:
Dass du eine Grenze gesetzt bekommst,
die nicht zu überwinden ist!

Solltest du hingegen von der Möglichkeit Gebrauch machen wollen,
deine Stadtbefestigung zu aktualisieren:
Dann dürfte es dich außer Verwirrung
auch viel Mühe und Geld für ein unbefriedigendes Erlebnis kosten.

Du entscheidest selbst!
In welcher Ebene der Realisierung du weiter leben möchtest.
Alles, was ich dir sagte:
Das ist eine Möglichkeit einer Wahrheit, an die du glauben KANNST!
Aber du musst es nicht!

Würde ich sagen: Dass du mir glauben MUSST!

Was wäre ich dann Anderes als schon wieder Jemand,
der dir eine neue Mauer in DEINE Stadt setzt?

U. Warum haben meine Kindern es so schwer?

T: Darauf darf ich nicht antworten!
Aber ich antworte auf die Frage:
Warum habe ich es mit meinen Kindern so schwer?

Wegen deinem mangelnden Bewusstsein:
Für die Berechtigung, für deine Grenzen einzutreten!

Es sind weibliche Seelen!
Sie sind nicht für die Grenzziehung DEINER Stadt verantwortlich! 
Aber sie sind auch völlig überfordert damit:
Wenn du es ihnen überlässt, wo entlang die Grenzen laufen sollen!

Du machst es dir und ihnen sehr viel leichter!
Wenn du hier die in dir ruhende Kraft auch nutzt!
Wie sollen sie DEINE Grenzen auch nur sehen,
wenn du sie so wenig deutlich machst?

Es ist, als hättest du statt einer wehrhaften und stabilen Mauer
einen Kreidestrich gezogen!
Etwas Regen und etwas mit deinen inneren Tränen bearbeitet
und diese Linie verschwimmt!
Weder du noch sie finden so zu einer befriedigenden Situation!

Vergiss nicht:
Deine Mauer liegt an ihrer! 
Ihr habt streckenweise ein und dieselbe Grenze!
Und da, wo du deine Mauer nicht vor dem Einsturz schützt:
Da bricht auch ihre Sicherheit ein!

Dein Versuch:
Ihnen eine Mutter zu ersetzen, die nicht zugänglich ist!
Das ist ehrenhaft!
Aber dies kann nicht funktionieren!

Was Weiblichkeit und Mütterlichkeit zu bedeuten haben,
wie sie in sich selbst diese Kräfte entwickeln können:
Das ist ihre Lebensaufgabe!
Nicht deine!

Dein Anteil daran ist
– und dies bitte ich dich, zu überdenken –
deine Vorstellung von dem, was weiblich ist:
Zu revidieren!

Deine Vorstellung von weiblicher, mütterlicher Seinsweise
ist getrübt und vergiftet!

Und dies nicht erst in diesem Leben!
Es ist geprägt von:
Einem Gefühl der Unberechenbarkeit,
des Trügerischen, Verworrenen
und des Mangels an angemessener emotionaler Zuwendung.

Weiblich sein bedeutet:
Instabilität, Wankelmut und die ewige Suche nach einer Distanz!

Die besser zu ertragen ist als ein sich Einlassen,
nur um verletzt und verlassen zu sein!

Du denkst falsch!
Wenn du den Ursprung dessen in den Frauen
deines jetzigen Lebens siehst!

Der Ursprung dessen liegt in dir!
In deiner Seele, die sagt:
Frauen darf man nicht sein Leben anvertrauen!

Und die gleichzeitig den Versuch unternimmt!
Diesen Satz aufzulösen und überflüssig zu machen!

Denn dieser Glaubenssatz deiner Seele
stellt eine solche Grenze dar:
Die viel, viel zu eng gefasst ist,
um den Garten deiner inneren Bedürfnisse noch nähren zu können!

So sind deine Töchter die ständige Herausforderung an deine Seele!
Die Notwendigkeit einzusehen, eine neue Grenze zu bauen!
Denn Einerseits liebst du sie mehr, als du dich selbst!

Und Andererseits hast du zu große Furcht
vor ihren Grenzüberschreitungen.
Sie helfen dir!
Das zu sehen!

Aber du hilfst auch ihnen
– jeder Tochter auf ihre Art – 
einen Weg zu suchen:
In die eigene Weiblichkeit hinein zu wachsen!

Und das Spannungsfeld zwischen ihrer Macht und Ohnmacht
damit zu verstehen und aufzuheben!

Denn auch sie sind durch dich aufgefordert:
Sich ihren Emotionen und ihren Begrenzungen damit zu stellen!

Und je klarer du bist und je wahrer du bist!
Um so mehr hilfst du ihnen!
Deutliche Grenzen!
Nicht nur solche, in denen es um Recht und Ordnung geht!

Deine innere Gerichtsbarkeit ist nur ein Teilaspekt deiner Stadt!
Aber auch alle deine anderen Teile müssen klar definiert sein!

Das, was am meisten schmerzt auf beiden Seiten:
Das ist die Ambivalenz zwischen Nähe und Distanz!
Welche Funktion haben sie?
Sie sind Töchter!
Du bist der Vater!
Daran wird sich nie etwas ändern, selbst wenn du Hundert bist:
Du bist der große Vater!
Sie sind die kleinen Töchter!
Das willst du nicht?

Das spielt gar keine Rolle, ob du oder sie das wollen oder nicht!
Es IST die Wahrheit deiner und ihrer Seele!

Was sollten sie dir je sonst sein dürfen?
Frauen?
Nein, das ist die Aufgabe Anderer!

Freundinnen?
Nein!
Denn wenn sie das sein müssen,
verlieren sie ihren väterlichen Beschützer und Ratgeber!
Den sie bis ins Alter brauchen!

Deine Rolle ist der des großen Vaters!

Ihre die der kleinen Tochter!
Sie werden groß sein, sie werden große Frauen sein.
Aber für andere Männer als für dich!

Sie werden große Mütter sein für Kinder:
Die in dir auch nichts Anderes als den weisen, gütigen Alten
suchen möchten!
Aber für dich dürfen sie weiter die kleinen Töchter sein!
Und du darfst weiter für sie der große Vater sein!

Was ist ein großer Vater?
Das ist der, der die Grenzen bewahrt!!!

U: Wie kann er seine spirituellen Fähigkeiten ausbauen?

T: In der Gott-Suche! 
Gott-Suche ist Vater-Suche!
Du musst das Göttliche, Väterliche in dir finden!
Dein Zugangsweg ist dabei unwesentlich.
Aber die Richtung muss dir klar sein!

Es geht um die Wiederentdeckung alter Kräfte in dir!
Es geht um die Fähigkeit
zur Übernahme spiritueller Verantwortung!
Der innere Knabe muss zum inneren Vater wachsen!

Spirituelle Fähigkeiten sind dir genug gegeben!
Aber die Ausrichtung ist dir unklarer denn je zuvor!

Die Fähigkeit beim Aufbau einer wehrhaften Begrenzungs-Anlage
ist dir nicht nur für dich gegeben!

Sondern sie ist
– sobald du darin ein fröhlicher Meister geworden bist – 
auch zum Nutzen und Wohle Anderer!

Mein Freund:
Die spirituelle Entwicklung geht immer
über das Befreien des eigenen Selbstes!

Was aber Niemals heißen darf:
Dass es zum Selbstzweck werden soll!

Spirituelle Entwicklung führt INS Leben!
Es bietet nicht die Flucht daraus!
Wenn sie zur Flucht wird:
Dann ist es ganz vergebens!

Wenn sie nichts weiter ist
als der Aufbau einer inneren – Welt entfernten – Realität:
Dann ist es eine Scheinlösung!

Die spirituelle Entwicklung entfaltet sich IM Alltag!
Nicht außerhalb!
Außerhalb magst du dir Kraft von uns holen:
In der Meditation und im Yoga…

Aber diese Kraft ist da, um deine spirituelle Entwicklung zu stärken!
Nicht der Ersatz davon!

U: Hat er karmische Belastungen und kann er
Erlösung davon finden?

T: Die vorrangigste Belastung sprach ich an.
Ja, die hat er! 
Er war ein Opfer von Frauen und er war als Frau ein Täter!
Es ist an der Zeit, dies aufzulösen!
Diese Grenze ist zu eng!

So eng!
Dass es fast schon besser scheint,
nichts mehr zu verlieren zu haben.

Ich verabschiede mich für heute von dir, Uta! 
Nicht ohne Dank!

Von dir, Stefan, aber verabschiede ich mich nicht!

Du wirst mit der Art, wie ich diktierte, zu ringen haben!
Und ich will, dass du das tust!
Was man zu schnell zu leicht versteht, das vergeht!

Was man sich erobern muss, das behält seinen Wert auf immer!

Ich umarme dich, wie Brüder es tun!
Alles, was du erlebst, habe auch ich erlebt und erlitten!
Es ist mir eine Ehre, dich zu begleiten!

Dein Ziel vergiss nicht!
Es ist die Freiheit, darüber SELBST zu entscheiden!
Wo deine Grenzen sind!