Krebs

Schutzengel – Es gibt die Verantwortung Gottes.

Es gibt die Verantwortung Gottes.

Nur er besitzt die Weisheit,
alle Lebenspläne der Seelen
über Äonen der Zeit hinaus
in ihrer Wirkung zu begreifen.
Und nur er weiß um die Sinnhaftigkeit eines jeden Lebens.
So ist jetzt in diesem Leben als Inge dies zu begreifen:
Deine Verantwortung,
die Verantwortung der Anderen,
die Verantwortung Gottes.

Schutzengelkontakt

Ich bitte meinen Guide, mich mit dem Guide von Inge zu verbinden.
Inge bittet um diesen Kontakt.

Ich gehe über einen steinigen Strand, links von mir eine Steilküste.
Hohe Felswände, an deren Fuß Wind und Wasser
höhlenartige Vertiefungen genagt haben.
Das Meer selbst rechts von mir ist unruhig, aufgewühlt,
grau wie der Himmel darüber.
Möwen schreien über mir,
die Luft ist feucht und schwer…

Auf einem angeschwemmten Baum oder Ast sitzt Sebastianus,
sein weißes, langes Haar weht im Wind…
Er trägt sein langes Gewand und darüber einen roten Umhang,
in den Händen hält er ein Stück Strick, in das er Knoten zieht…
Ganz versunken scheint er in diese Arbeit!
Er hebt erst den Kopf, als ich direkt vor ihm stehe.

U: Hallo, Sebastianus, schön dich wieder einmal zu sehen…

S: Das ist kein Zufall, ich wollte dem da Zeit lassen.
Hinter ihm taucht ein anderer Guide auf:
Langes, braunes Haar, gebunden mit einem roten Tuch,
gekleidet in weiches Wildleder, barfuß steht dieser vor mir.

U: Grüß dich!
Bist du auch ein Guide von Inge?

G: Ja…
Sebastianus ist nur zeitweise bei uns,
ich bin immer bei ihr.
Ich bin Stevan.
Du musst dich nicht zwischen uns entscheiden (lächelt),
unser alter Freund hier ist und bleibt ein Freund…

Aber du warst an dem Tag, an dem du mich scannen wolltest,
zu schwer in meine Energie zu bewegen!
So hat er uns geholfen.
Willst du dich nicht zu uns setzen und
mit uns hinaus aufs Meer schauen?

U: Zu euch beiden?
Ja, gern…
Sebastianus, was machst du bei Inge?

Se: Ich bin bei vielen Medialen!
Ich biete mich an, sie mit ihrer Fähigkeit vertraut zu machen.
Die Einen akzeptieren es, die Anderen nicht. (Lächelt.)

Wenn sie akzeptieren, dann unterrichte ich sie gerne!
Erinnerst du dich?

Die richtige Literatur,
die richtigen Lehrer…

U: Du gibst die Impulse zum Wachstum?

Se.: Ja, Lehrer eben, der für die erste Klasse (lächelt),
niemand muss mir folgen…
Wer es tun möchte, tut es freiwillig.

Aber genug von mir geredet.
Mein junger Freund hier wird vielleicht ungeduldig! 
Kannst du dich jetzt auf seine Energie einstellen?

U: Ja…
Stevan?

St: Stevan, Stefan… egal!
Wie gefällt es dir hier?

U: Ehrlich gesagt: nicht so gut!
Mir ist, als würde sich da draußen auf dem Meer
etwas Schlimmes ereignen…

St: 1874, das ist die kanadische Küste…
Schau!
Weit vor mir nehme ich jetzt die Gestalt
einer zierlichen, großen Frau wahr.
Sie ist dunkel gekleidet, nur ein dünnes Wolltuch
schützt sie vor dem kalten Wind.

Wie in Trance schaut sie hinaus auf das Meer…
Unablenkbar…
Lange, lange steht sie da.
Sie geht anscheinend, ohne es zu merken,
immer weiter auf das Wasser zu, bis ihre Füße nass werden,
dann erst schreckt sie auf und geht zurück…

U: Wer ist das?

St: Das war Inge…
Damals hieß sie Jenny…
Sie lebte nicht weit von hier in einem kleinen Ort:
ein paar Fischer, eine kleine Kneipe, eine Fabrik,
in der Wale verarbeitet wurden, mehr gab es hier nicht…
Sie lebten hier alle vom Fischfang: Walfänger!
Das war hartes Brot…

U: Warum schaut sie da raus, was erwartet sie?

St. Das verstehst du falsch!
Sie erwartet nichts.
Sie hofft, etwas zu verstehen.

Drei Monate vor diesem Tag ist ihr Bruder John
mit der Marie Claire in See gestochen,
mit ihr 21 andere Männer des Ortes.

Es ist eigentlich viel zu spät gewesen,
um noch auf die großen Walfang-Routen zu gehen.
Aber sie hatten drei schlechte Fang-Züge hinter sich
und sie haben sich entschlossen,
es trotz der gefährlichen Jahreszeit zu wagen für ihre Familien,
damit sie den harten Winter hier überleben können.

Du musst verstehen:
Hier wurde Keinem was geschenkt, das Leben war hart.
Und entweder wurdest du selbst hart
oder du musstest weg hier südwärts in die Großstädte…

Jenny und John waren seit ihrer Jugend auf sich gestellt.
John war der Ältere, er war 14, als ihre Mutter starb,
und 15, als auch der Vater starb.
Jenny war zwei Jahre jünger als er.

Für sie war er der ganze Halt und Schutz, den sie hatte.
Für ihn war sie der beste Grund, alles zu geben,
was er an Kraft, Mut und Beharrungsvermögen besaß,
um sein Lebensziel durchzusetzen.

U: Was war das?

St. Er wollte es sich leisten können, mit ihr hier wegzugehen.
Er hatte es sich in den Kopf gesetzt, nach Toronto zu gehen,
wollte sich Kutsche und Pferde kaufen
und dann ein Fuhrgeschäft in der Stadt aufmachen…
Dafür sparten die Zwei jeden Cent, den sie erübrigen konnten…

Jenny und John:
Das war ein bemerkenswertes Geschwister-Paar.

Obwohl sie beide Grundverschieden waren:
Er war immer heiter, immer zu einem Spaß aufgelegt.
Sie dagegen ernst und verschlossen.

Selten, dass man sie in Gesellschaft anderer Menschen sah…
Dennoch waren Beide mit einander zutiefst verbunden.

In der Nacht, ehe John an Bord der Marie Claire ging,
träumte Jenny schlecht:
Sie träumte, wie hohe Wolken sich am Horizont auftürmten
und immer näher kamen.
Dann sah sie eine riesige Welle auf sich zukommen
und dichtes Schneetreiben setzte ein.

Sie träumte: Sie steht am Strand und ruft John.
Und wie zur Antwort kam eine zweite hohe Welle
und spült ihr John vor die Füße:
Tot.

U: Das ist ein schrecklicher Traum…

St: Ja, und er erschreckte sie zutiefst.

Am nächsten Morgen versuchte sie,
ihn davon abzuhalten, in See zu stechen.
Erst lachte er nur über sie,
dann begannen sie, sich zu streiten.
Das ging so lange, bis das Schiff ablegte.
Alle Menschen des Ortes bekamen ihren Streit mit
und auch, warum sie sich stritten…

U: Das heißt, von da an wusste der ganze Ort,
WAS sie geträumt hatte?

St: Ja…

U: Wie reagierten die?

St: Im Grunde ganz genauso wie John:
Zuerst lachten sie Jenny aus…
Die Meisten jedenfalls.
Aber Einige bekamen Angst!
Und zwar Diejenigen, die Jenny gut kannten.
Sie hatten sie noch nie so aufgebracht gesehen…

Und Smithon, der Krämer
– ein alter, dummer, abergläubischer Mann –
sagte so, dass alle es hören mussten:
Sei still Jenny, du beschwörst ja das Unglück!
Sei endlich still und schweig von deinem Traum,
sonst sind alle verloren!

Die Wochen vergingen…
Ein Schiff nach dem Anderen
kam für die Winterpause in den Hafen zurück,
nur die Marie Claire blieb draußen!

Es war nicht ungewöhnlich,
dass so ein Walfänger wochenlang auf See war.
Aber wenn der Herbst kam, dann waren sie wieder da.
Denn die Stürme, die der Herbst bringt, sind schwer!
Und die der Winter bringt,
sind lebensgefährlich für Männer da draußen.

Der ganze Ort wurde unruhig,
als auch noch der Oktober verging 
ohne eine Nachricht der Marie Claire.

Es wurde November!
Und die Frauen, Kinder und Geschwister
der Männer hier am Ort fingen an,
wirklich Angst zu bekommen.
Nach und nach erinnerten sie sich daran,
was Smithon zu ihr gesagt hatte:
Sei still, sonst sind alle verloren!

Der Winter verging, es wurde Frühling.
Viele Angehörige der Männer
hatten sich mit dem Gedanken getröstet,
dass die Marie Claire irgendwo anders
einen sicheren Ort gefunden haben würde,
um zu überwintern…
Aber als auch im April noch keine Nachricht
von ihnen gekommen war, da wussten alle,
dass es nicht mehr zu leugnen war:
Die Marie Claire und alle Männer ihrer Besatzung
waren untergegangen.

Man feierte eine große Totenmesse,
die ganze Gegend kam, auch Jenny…
Als sie die Kirche betreten wollte,
hinderten sie zwei Männer daran.

Smithon stand hinter ihr und sagte:
Früher hätte man eine wie dich als Hexe verbrannt!
Du gehst hier nicht mehr rein,
du hast den Fluch über die Marie Claire gebracht!

Das war furchtbar für Jenny!
Es war so furchtbar, dass sie darüber den Verstand verlor!
Sie trieb sich jeden Tag zwischen den Docks
und dem Strand herum und suchte ihren Bruder…

Ich kam hierher, um Felle zu tauschen,
sie erzählten mir ihre Geschichte.
Sie tat mir so unsäglich Leid!
Niemand kümmerte sich um sie,
niemand schützte sie vor den Gemeinheiten der Kinder…

Und so entschloss ich mich, sie einfach mitzunehmen!

Ich hatte meine Hütte weiter oben im Norden,
dort war es still und friedlich, sie nahm es einfach hin.
Sie kochte für mich und baute sogar einen kleinen Garten auf.

Sie mochte es nicht, wenn ich mit toten Tieren nach Hause kam,
also verrichtete ich meine Arbeit in einer Hütte,
die zwei Stundenmärsche von unserer Blockhütte entfernt lag.

Sie liebte alles, was lebendig war:
Blumen, Bäume, Tiere…

Ich brachte ihr von meinen Handels-Ausflügen in die Stadt
zwei kleine Kätzchen mit und die wurden ihre besten Freunde.

Solange es Sommer war, war alles gut.
Ich dachte, sie hätte ihre Geisteskrankheit überwunden.
Aber dann wurde es Herbst und sie wurde wieder unruhig.
Immer öfter fand ich sie hier unten am Strand
regungslos aufs Wasser starren,
als wäre da draußen die Antwort auf ihre Fragen.
Im Winter schließlich ging sie jeden Tag hierher.

Ich bekam Angst um sie!
Sie spürte anscheinend weder Kälte noch Nässe in diesem Zustand.
Aber ich musste sie so oft allein lassen.

Gerade im Winter gibt es die besten Felle.
Also entschloss ich mich, sie im Haus einzuschließen,
wenn ich ging…
Wissend, dass dies keine Lösung war!

Ich versuchte einen alten Schamanen
meiner indianischen Freunde zu holen,
aber der Schnee war besonders hoch in diesem Winter…
Was sollte ich tun?

Eines Tages kam ich heim und sah sofort, was passiert war:
Sie hatte das Fenster zerschlagen und war hinaus gerannt.
Ich lief zum Strand und da stand sie bis zu den Hüften
im eiskalten Wasser des Meeres…
Ich hob sie hoch und trug sie ins Haus.
Ich versuchte alles, um sie wieder warm zu bekommen! 
Aber ich verlor Jenny in der Nacht darauf am hohen Fieber.

U: Stevan, das ist eine sehr, sehr traurige Geschichte,
warum erzählst du sie?

ST. Damit Inge ihre Ängste versteht:
Angst, zu verlieren,
was man doch so sehr liebt…
Angst, Schuld am Unglück Anderer zu haben…
Angst, ausgestoßen zu werden,
weil man etwas „Falsches“ tut oder sagt…
Und Angst davor,
völlig verrückt zu werden…
Und Angst davor,
mehr zu wissen und zu sehen als Andere
und dafür verurteilt zu werden.

Inge, dieses Leben hier, es ist vorbei!
Vorbei!
Du warst ein junger Mensch,
der in seinen eigenen Gefühlen so verfangen war,
dass er selbst in dieser Flut erstickt ist.

Jede Inkarnation ist im Grunde der Beginn der Nächsten.
Alles ist miteinander verwoben
und alles bewegt sich wie ein Pendel
von den stärksten, extremen Ausschlägen
zur ruhevollen Mitte zwischen den Gegensätzen hin.

Hier hattest du keinerlei Kontrolle über deine Emotionen!
Es war, als wärest du ihnen völlig ausgeliefert!
Und diese Einstellung entsprach der Erfahrung deiner Seele
aus einer Inkarnation,
in der du überhaupt keine Gefühle zugelassen hast!

Nun – in deinem Leben als Inge –
suchst du die Mitte zwischen Beidem zu erreichen.

Du fragst mich, welches das Ziel deiner Inkarnation ist:
Die Mitte zwischen emotionaler Kälte
und emotionalem Überschwang zu erreichen.
Du bist da, um zu lernen,
der Lenker deiner Gefühle zu werden.

Weder ist es das Ziel,
in allem nur den Nutzen zu suchen.
Noch ist es das Ziel,
sich ganz und gar seinen Gefühlen auszuliefern…

Das Meer steht in der Symbolik der Traumdeuter für die Emotion.
Eure Gefühle sind die Wellen,
eure Gedanken sind der Wind,
der die Wellen bewegt.

Hier als Jenny haben deine unablässigen Gedanken daran,
vielleicht wirklich Schuld am Untergang der Marie Claire zu sein…
Deine unablässigen Gedanken daran,
wie und durch welche Maßnahme du John hättest hindern können,
in See zu stechen…
Und deine nie enden wollenden Gedanken darüber,
ob du wirklich eine böse Hexe bist, dich in den Wahnsinn getrieben!

Du hast hier gestanden und gedacht:
Wenn deine Angst es war,
die das Schiff untergehen ließ,
dass dann deine Sehnsucht ihn doch wieder bringen könnte.

Du dachtest: Du musst nur GENUG Sehnsucht aufbringen!

So, wie du anscheinend auch genug Angst aufgebracht hast,
um das Unglück zu bewirken, vor dem du dich gefürchtet hast…

Eine verrückte Idee?
Nicht verrückter als so manche
Vorschläge der Propheten eurer Zeit,
euer Schicksal durch positives Denken zu kreieren!

Weder euer Denken noch euer Wille
kann solche Schicksals-Punkte bewirken!
Ihr überhebt euch, wenn ihr das versucht!

Der Untergang der Marie Claire
war ein Lebensplanpunkt aller beteiligten Seelen!

Nichts und niemand könnte das verhindern!
Genauso wenig, wie irgend Jemand es hätte herbei denken können!

Inge, es geht um die Dreiteilung der Verantwortung.
Weder in dem Leben als Jenny
noch in dem Leben davor hast du davon gewusst.

Du hast dich verantwortlich gefühlt für Dinge,
die niemals in deiner Macht liegen!
Und das ist bis heute eine sehr wichtige Aufgabe deines Lebens!
Die es angstfrei zu begreifen gilt.

Du musst lernen, zu verstehen:
Es gibt die Verantwortung, die du tragen kannst,
nein, tragen sollst:
Die für dich!
Diese Verantwortung für das eigene Seelenwachstum
trägt jede Seele nur für sich allein!

Du kannst Anderen ihre Verantwortung bewusst machen.
Du kannst ihnen Vorschläge zum eigenen Wachstum machen
und du kannst
– soweit das mit deiner Verantwortung
dir selbst gegenüber zusammenpasst –
auch helfen dabei, in dem du ihnen zur Seite stehst…
Aber zwingen kannst du sie durch gar nichts!

Jede Seele ist ganz frei in ihrer Entscheidung,
wie und wohin sie sich entwickeln will!

Und es gibt die Verantwortung Gottes!
Nur er besitzt die Weisheit,
alle Lebenspläne der Seelen über Äonen der Zeit
hinaus in ihrer Wirkung zu begreifen.
Und nur er weiß um die Sinnhaftigkeit eines jeden Lebens!

So ist es jetzt in diesem Leben als Inge, dies zu begreifen:
Deine Verantwortung,
die Verantwortung der Anderen,
die Verantwortung Gottes…

Eine Seele, die versucht,
allen drei Verantwortungen nachzukommen,
muss sich erschöpfen,
muss sich scheiternd erfahren!

Die Seele aber, die um diese Teilung weiß,
die wird viele Kräfte in sich finden,
die vorher ungenutzt blieben.

Du hast immer wieder Angst davor,
dass irgendetwas in dir ist tief verborgen:
das dunkel ist und hässlich sein könnte,
tritt es ans Tageslicht…
Aber es gibt nichts Dunkles in deiner Seele!
Deine Seele ist hell und klar und warm!
Fürchte dich nicht vor dir Selbst!

In diesem Leben hier warst du bei mir,
kurze Zeit leider nur.
Aber wie schön war es mir, zu beobachten,
mit welcher Liebe du mit allem umgehst,
wie ruhig und klar du dich allem, was lebte, widmetest…
Wie schön war das.

Keinen einzigen Tag mit dir hätte ich vermissen wollen.
Als du starbst, war ich sehr, sehr traurig.

Ich brachte deinen Leichnam in die Stadt
und setzte dir einen Grabstein,
den alle lesen mussten, die vorbei gingen.
Ich schrieb darauf:
Hier ruht ein heller Stern!

Inge, wenn ich heute bei dir bin als dein Guide, dann:
Weil ich gerne die Aufgabe übernommen habe,
dir klar zu machen, dass du darauf vertrauen darfst:
Du BIST ein heller Stern!

U: Danke, Stevan, ich hoffe, dass Inge versteht,
wie Ernst es dir damit ist…

St: Das ist schwer!
Sie hat sich eine Familie ausgesucht,
in der seit Generationen die Angst davor
– in der Verantwortung für Andere zu versagen –
im Mittelpunkt des Bewusstseins der Frauen steht!
Du weißt, welche Auswirkung das hat!

U: Ja, das ist nicht einfach.

S: In der Angst, zu versagen, hilft nur eines:
Du musst dir klar machen, dass du nur für dich!
die Verantwortung trägst!

Deine Verantwortung! 
Deines Nächsten Verantwortung! 
Gottes Verantwortung!

Wenn die Herausforderungen zu schwer werden,
wenn die Last, zu sein, wo du bist und wer du bist, zu schwer wird,
dann musst du sie dem geben, dem sie letzten Endes gehört:
Gott!

Ich helfe dir so gerne dabei, deine Gebete weiterzutragen!
Aber du musst mir auch helfen,
in dem du lernst,
dass deine Gedanken der Wind sind,
der das Meer deiner Gefühle bewegt…
Sind deine Gedanken zu negativ,
zu andauernd,
zu drängend,
dann entsteht Sturm
und der Sturm treibt die Wellen hoch.

Sind aber deine Gedanken sanft und hoffnungsvoll,
dann sind deine Gefühle ein tiefes, fruchtbares Meer,
in dem unzählige Schätze zu finden sind.

Du hast eine tiefe, angeborene Gabe,
uns und unsere Welt zu verstehen!
Seit je her ist das ein Teil deiner Seele…
Damit darfst du so viel Wunderbares erleben.

Aber du musst aufhören, dich für alles verantwortlich zu sehen,
um Frieden damit zu machen!

Du könntest vielen Menschen dabei helfen,
zu lernen, sich selbst zu lieben, wie sie in Wahrheit sind!
Doch zuerst musst du dich lieben, wie du in Wahrheit bist!

So wie du bist, bist du aller Ehre wert!

Sei nicht traurig, wenn das gerade jene nicht gesehen haben,
die dir so wichtig waren!

Es ist deine Verantwortung,
dir selbst deines Wertes bewusst zu werden!

Zuerst kommt in der Entwicklung der Seele die Erkenntnis:
Dass sie so, wie sie ist
– mit Fehlern, aber auch mit Stärken –
gut genug ist, um Kind Gottes zu sein.
Und mit dieser Erkenntnis wächst das Bewusstsein dafür,
dass auch die Anderen es wert sind,
Gottes Kinder zu sein.

Der Respekt vor der eigenen Menschlichkeit
zieht den Respekt vor der Menschheit nach sich…
So entsteht Liebe!

Liebe fürchtet sich nicht mehr! 
Liebe hat Mitgefühl mit der Fehlbarkeit aller Menschen,
sich selbst eingeschlossen!

Sag selbst: Ist diese eure Erde nicht wunderschön?
Ist das Leben mit all seinen Freuden
– Großen wie Kleinen –
nicht wunderschön?

Du hast so eine gute Empfindsamkeit für alles Schöne,
ist das nicht trotz all der Schwere ein Wunder?

Siehst du noch die Wunder des Lebens?

Komm, nimm die Verantwortung
für die Entwicklung deiner Seele an!
Sei zuversichtlich und fröhlich! 
Auch wenn das den Erfahrungen
der Frauen deiner Sippe widerspricht!

Es ist gut, das Schöne anzustreben und zu genießen! 
Es ist weise und keinesfalls gefährlich.
Und es ist auch gut, Verantwortung da loszulassen,
wo sie nicht mehr tragbar ist,
ohne sich selbst aufzugeben.

Hab den Mut, anders zu werden, als all diese Frauen waren.

U: Vielen Dank, Stevan,
ich würde jetzt gerne Inges Fragen stellen,
wenn du es erlaubst…

S: Einige habe ich schon beantwortet, aber stell sie nur.

U: Danke!
Inge fragt, warum du ihr Schutzengel bist?

S: Uns verbindet eine so tiefe Liebe
wie die zwischen John und Jenny,
wir sind Seelenverwandte mit großer Nähe zueinander!

U: Wer bist du oder warst du?

S: Inge, ich habe genauso wie du sehr, sehr viele Leben gelebt:
Ich war Priester und
ich war Bettler,
ich war Soldat und
ich war ein einfacher Bauer.
Aber glaub mir, eines war ich nie:
von einem anderen Stern…

Ich liebe die Erde,
ich liebe es, ein Mensch zu sein
und daran wird sich nie etwas ändern!

Du selbst hast auch schon andere Leben geführt,
weit von diesem Planeten entfernt.
Aber da warst du weder besser noch klüger, noch weiser.
Nur etwas anders…

Wenn du dich fremd fühlst hier unter den Menschen,
dann, weil du dir als Mensch immer noch fremd bist,
dir nicht genug vertraust
und immer noch viel zu hohe Anforderungen an dich hast!

Mensch sein heißt:
MIT-Mensch sein!

Nein, ich sage ja gar nicht,
dass du wie die Anderen sein musst!
Aber sie müssen auch nicht wie du sein:
Jeder ist, so gut er kann…

Was alle Menschen eint, ist die Tatsache:
dass sie alle Seelen sind, die AUF DEM WEG sind
zur Vervollkommnung ihrer selbst…
Der Eine ist weiter, das macht ihn mitunter einsam…
Der Andere ist sehr langsam.
Aber letztlich sind wir alle – jede Seele – auf dem gleichen Weg.
Der gleiche Ursprung, das gleiche Ziel!

Es ist wie in einer Großfamilie.
Die älteren Kinder mögen sich an den kindischen Unarten
der jüngeren Geschwister stören.
Doch wenn sie Erwachsen sind,
dann stört sie das nicht mehr,
dann lächeln sie milde, denn sie wissen:
Auch diese kleinen Geschwister werden einmal groß
und dann genauso Erwachsen sein wie sie selbst.

U: Was für eine Aufgabe hat sie in dieser Inkarnation?

S: Das habe ich schon gesagt, Inge.
Zuerst gilt es, dazu zu finden,
dich lieb zu haben so, wie du bist!

Dann geht es darum, zu lernen, deine Gedanken zu lenken,
damit aus ihnen kein Sturm wird, der hohe Wellen treibt.
Aber auch nicht sie so zu blockieren,
dass du eine Wüste erzeugst.
Und dann – wenn du das magst –
kannst du anderen Menschen dabei helfen,
auf diesem Weg selbst zu mehr Selbstbewusstsein
und Grundvertrauen in sich zu kommen.

U: Wachst du über das,
was ihr besonders am Herzen liegt?

S: Nicht nur ich…
Jedes Wesen ist geborgen in der Liebe,
niemals gibt es auch nur ein Spätzlein, das unbehütet wäre!

U: Wie kann sie in dieser Inkarnation das finden,
wonach sie sich so sehnt:
Ihre Ängste zu besiegen und ihren inneren Frieden finden?

S: Inge, das Wesentliche habe ich dir gesagt…
Nicht Alles ist Kampf,
nicht gegen Alles musst du dich schützen,
schon gar nicht gegen dich selbst.

Du hast harte Erfahrungen gemacht über viele Inkarnationen,
um jetzt wieder ins Vertrauen zu kommen…

Vertrauen in dich,
ins Leben,
in die Menschen,
in Gott…
Das ist nicht einfach…

Aber wer über sich und seine Ängste hinaus wachsen will,
der geht den besten und leichtesten Weg:
Wenn er sich den Ängsten und dem Wachstums-Streben
anderer Seelen widmet,
aus der Ich-Begrenzung heraus geht
und sich dem Mitgefühl widmet…

Du hast so eine große, große Gabe:
Mitgefühl!
Aber genau davor, die zu leben, hast du Angst:
Angst, nicht zu genügen,
Angst, ausgenutzt zu werden,
Angst, abgelehnt zu werden…

Diese Ängste sind schwerwiegend
und nicht leicht zu überwinden!
Doch ohne es zu lernen,
bleibt der wichtigste Wesenszug an dir ungelebt!
Und das ist es, was dich traurig und wütend
und manchmal so leer sein lässt.

Deinen Frieden wirst du auf dem Weg, ihn zu finden,
begegnen, in dem du LIEBE TUST!
Nicht nur FÜHLST, sondern tust!
Sie ist ja da,
sie ist doch so sehr da!

Liebe ist viel, viel mehr als ein Gefühl:
Sie ist Bewusstsein.

U: Vielen Dank, Stevan, ich hoffe sehr,
dass wir Inge helfen konnten.
Ich denke, das ist keine leichte Kost, die du ihr da gibst.

S: Inge ist sehr klug und sie ist sehr ehrlich!
Sie will wirklich weiterkommen
und deshalb wage ich es auch, so offen mit ihr zu reden.

Sag ihr, ich lasse mich nicht von Jedem sehen,
der meint, ein Seher zu sein…

Ich bin mit dir immer
und ich bin in deinem Herzen…

Ich schmeichele nicht
und ich überhöhe nicht
und niemals trenne ich dich
von der Liebe zu allem, was lebt.

Uta, jetzt haben wir dich erschöpft,
ich wünsche dir noch eine geruhsame Nacht.

Inge war einmal eine sehr begabte Kräuterfrau,
die wüsste dir jetzt einen Stärkungstrank zu machen…
Aber was eine Seele gelernt hat, geht nie verloren!
Es bleibt zumindest der Instinkt.

Auf Wiedersehen, meine Liebe, und oh:
Hier, das ist für Inge von mir.

(Er zeigt mir einen Kalender,
da sind lauter Tierbilder drauf.
Ich glaube, es sind Katzen, aber ich sehe das nicht deutlich genug.)