Zeitgeist

Schutzengel – KZ Buchenwald in Deutschland: Erwin und ich, wir waren im KZ, weil wir Homosexuell waren.

Deutschland: KZ Buchenwald.
Erwin und ich, wir waren im KZ,
weil wir Homosexuell waren.

Viele, die wie wir liebten, waren dort: Tausende!
Die Meisten von uns sind dort gestorben
entweder im Lager oder in den Monaten danach.
Ich werde das Ende des Jahres 1945 auch nicht mehr erleben
und Erwin ist eine Woche vor der Befreiung gestorben.

 Schutzengelkontakt

Ich bitte meinen Guide:
Mich mit dem Guide von Melanie zu verbinden.
Melanie bittet um diesen Kontakt.

Ich stehe auf einer sehr staubigen Straße!
Rechts und links Alleebäume, die erstes Mai-Grün zeigen.

Auf der gegenüberliegenden Seite sehe ich einen Zug:
Einen Güterzug im Schritt-Tempo
und voller Menschen sehe ich an mir vorbei fahren.

Die meisten dieser Menschen tragen die Kleidung
von KZ-Häftlingen!
Dennoch winken sie und lachen und einige singen!
Wie seltsam…

G: Ein ganzer Zug voller Helden!
Ich drehe mich nach der Stimme um.

Neben mir steht ein Mann mittleren Alters im weißen Hemd:
Braunes Haar, blaue Augen, ein schmales Gesicht, sehr schlank.

An der Schulter scheint er eine Verletzung zu haben,
man kann durch den dünnen Stoff des Hemdes den Verband sehen.
Er wirkt sehr, sehr ruhig, sanft und gütig auf mich.

U: Bist du der Guide von Melanie?

G: Ja, ich bin Karl. Schön, dass du da bist!

U: Wann sind wir hier und wo?

G: Wir sind etwas von Weimar entfernt im Mai 1945.
Kommst du mit?
Er zeigt auf ein uraltes Motorrad mit Beiwagen.
Er lacht, als er merkt, dass mich so was ängstigt
und legt beruhigend die Hand auf meine Schulter.

K: Keine Sorge!
In meinem vergangenen Leben kann dir gar nichts passieren!

U: Ich weiß!

K: Aber du machst so was nicht gern?
Dann will ich es dir nicht aufzwingen, warte!
Er verändert das Umfeld!

Jetzt sind wir in einem Garten.
Die Apfelblüte scheint sich dem Ende zuzuneigen,
aber ein alter Flieder strömt seinen schweren Duft aus.
Und Wäsche hängt unter den Bäumen.

Im Fachwerkhaus hinter mir scheinen viele Menschen zu sein
und ich höre Kinder lachen.

Und zwei Frauen streiten sich!
Ein alter Mann kommt aus dem Haus
und geht grußlos an uns vorbei.
Seine Augen sehen aus, als wären sie entzündet.

K: Nein, er hat geweint!
Viele weinen in diesen Tagen und nur manche lachen.

U: Ist es dein Zuhause?

K: Nein, es war das Zuhause von Erwin.
Oh, ich muss weiter ausholen:
Sonst versteht ihr das nicht!
Das KZ Buchenwald ist dir ein Begriff?

U: Ja klar!

K: Erwin und ich waren dort gefangen!
Der alte Mann da:
Der war sein Vater.
Seit die Gestapo seinen Sohn abgeholt hat, redet er nicht mehr!
Mit Niemandem!

U: Auch nicht mit dir?

K: Mit mir erst recht nicht!
Erwin und ich:
Wir waren im KZ, weil wir Homosexuell waren!

Viele, die wie wir liebten, waren dort: Tausende!
Die Meisten von uns sind gestorben!
Entweder schon im Lager oder in den Monaten danach.

Ich werde das Ende des Jahres 1945 auch nicht mehr erleben.
Und Erwin ist eine Woche vor der Befreiung gestorben.
Und das ist der tiefste Grund, warum wir jetzt miteinander reden.

U: Erwin ist heute Melanie?

K: Ja!
Du musst es wissen:
Dass in Buchenwald kurz vor dem Ende
etwas ganz Besonderes geschah!
Natürlich war Jedem klar:
Dass der Tag unserer Befreiung früher oder später kommen würde.

Aber als wir im Winter waren:
Da haben wir mit großer Angst reagiert!
Denn wir wussten!
Dass es zu sogenannten Verschiebungen kommen würde:
Die Nazis würden versuchen, das Lager zu räumen.
Das bedeutete: Sie würden verstärkt alle töten,
die einen schwachen Eindruck machten!
Und den Rest würden sie zu Fuß Gott weiß wohin treiben!

Weißt du: Unter uns waren auch Kinder!
Viele Kinder: Manche nicht einmal vier Jahre alt!

Wir waren alle mehr oder weniger krank:
Tuberkulose hatte fast jeder von uns!

Und es war ganz klar:
Einen Fußmarsch durch den Winter
– selbst durch den Frühling – 
würden sicher nicht mehr als ein Zehntel von uns überleben!

Also versuchten wir, Zeit zu schinden!
Und das gelang uns auch!
Wenigstens die, die nicht aus-sondiert wurden!
Viele waren wir nicht nach dieser „Auslese“.

Ich war insgesamt fast drei Jahre in Buchenwald.
Erwin hatte ich bis zum Ende 1944 nur hin und wieder gesehen.

Aber Silvester wurde er in meine Baracke verlegt.
Das war nicht unbedingt ein guter Tag für ihn!
Er war damals ein junger Mann von gerade mal 23 Jahren.

Er war transsexuell, verstehst du?
Das war extrem gefährlich im Nazi Deutschland
und das war noch viel gefährlicher an der Front!

Hm! Ja, aber er meinte, dass er einen Freund hatte:
Einen Kameraden, einem, dem er einfach alles anvertrauen kann.
Da hatte er sich geirrt!
Er kam von der Westfront direkt nach Buchenwald!

Anfangs hielten die uns nach der Ursache unserer Internierung noch getrennt!
Gegen Ende war es ihnen egal!
Politische Gefangene,
Kriegsgefangene,
Homosexuelle:
Alle wurden willkürlich zusammen gepfercht.

Anfangs dachten wir:
Das sei gut!
Denn als Homos standen wir dem Wachpersonal
für jede Qual zur Verfügung.
Falls du verstehst, was ich meine. 

Aber wir unterstützten uns gegenseitig!
Wir waren wenigstens einander Freunde und Vertraute.
Aber als wir verteilt wurden:
Da hatten wir nicht nur Angst vor dem Wachdienst!
Da hatten wir auch Grund:
Uns vor den Mithäftlingen zu fürchten!

Nicht vor Jedem!
Es waren nur Wenige!
Aber die konnten mit uns machen, was sie wollten!

Ich weiß!
Man denkt, dass Menschen, die ein gemeinsames Leid tragen,
zu einer Schicksalsgemeinschaft zusammen wachsen.
Zum größten Teil stimmt das auch!

Aber es gibt Menschen:
Die werden unter dieser Qual nicht zu edleren Menschen!
Ganz im Gegenteil: Die geben jede Menschlichkeit auf!

In meiner Baracke waren hauptsächlich Politische
und drei Männer aus dem Kaukasus.

Vor den Politischen hatte ich keine Angst!
Im Gegenteil: 
Ich lernte zwei der wichtigsten Seelen kennen,
die mir je in einer Inkarnation begegnet sind.

Aber die drei Kriegsgefangenen machten mir Sorgen!
Sie waren nicht so schwach wie die Meisten von uns!
Nur der Himmel wusste: Wieso!

Ich wusste um ihren Spott, was mich anging.
Wenn ich auch kein Wort verstand!

U. Woher wussten die denn,
dass du homosexuell warst?

K: Jeder von uns war durch ein Zeichen gekennzeichnet,
das auf unsere Kleidung genäht war!

Die zwei Männer, die so wichtig für mich waren:
Die hießen Otto und Heinrich.

Otto war ein Kommunist, er hatte einige Jahre in Russland gelebt.
Und er verstand: Was die Drei sagten!
Und sie hatten Respekt vor ihm.

Heinrich war der Klügste der ganzen Baracke und ungeheuer findig.
Der konnte im wahrsten Sinn des Wortes aus Nichts etwas machen!
Er war auch als Politischer gekennzeichnet!
Aber er selbst behauptete immer!
Das sei nichts als ein dummes Missverständnis:
Er wisse gar nichts von Politik!

Wie auch immer:
Heinrich und Otto waren dicke Freunde.
Schon als ich sie kennen lernte!
Und sie nahmen mich in ihre Obhut.
Das war sehr, sehr ungewöhnlich
und meine Dankbarkeit diesen beiden Seelen gegenüber ist ewig!

Otto war ein stiller Mensch!
Einer, der zwar den Glauben an Gott aufgegeben hatte.

Aber NIE den Glauben daran:
Dass der Mensch an sich GUT ist!
Ich bin heute sicher!
Dass genau diese Einstellung den drei Anderen Respekt einflößte!
Sie wollten sich vor ihm einfach nicht schämen müssen.

Heinrich hatte gar keine Religion und auch keine Ideologie!
Er war einfach nur ein bedingungsloser Optimist!
Und genau das tat Jedem in der Baracke gut!
Er war so was wie unser personifizierter Hoffnungs-Schimmer!

So sehr meine drei Feinde versucht waren:
Sich ihren „Spaß“ mit mir zu erlauben!
Vor diesen zwei Männern schämten sie sich!
Und so hatte ich meine Ruhe,
so lange ich in deren Nähe war.

In dieser Situation kam Erwin zu uns, er war eine so zarte Seele:
Sehr empfindsam und sehr empfänglich für Stimmungen.
Mit großen Augen betrat er unsere Baracke und sah sich hilflos um.

Ich stand auf! Da sah er:
Dass ich das gleiche Zeichen wie er auf meiner Brust trug.
Scheu war er, kaum wagte er es, mir näherzukommen.

Der Wachmann wies ihm sicher nicht ohne Hintergedanken
eine Pritsche bei den drei Kriegsgefangenen zu!

Da stand ich auf!
Und ich legte mich in die nächste freie Pritsche daneben.
Daraufhin standen Otto und Heinrich auf
und legten sich in die weiteren freien Pritschen.
Denn am 31.12.1944 waren schon viele Pritschen frei
in unserer Baracke!

Erwin hat gespürt, was wir taten!
Er wusste!
Da sind Drei gegen Drei und die guten Drei stehen mir bei!

Ich will hier nicht weiter auf die folgenden Wochen eingehen.
Es soll reichen, wenn ich sage:
Dass Erwin und ich wahre Freunde wurden.
Ich fühlte mich als sein großer Bruder!
Und das half mir sehr, meine eigenen Ängste zu überwinden!

Es ist mancher Seele schwer, für sich selbst stark zu sein!
So ging es mir auch!
Aber ich hatte für Erwin durchzuhalten!
Und wir beide standen im Schutz von Otto und Heinrich!

Aber Ottos Schutz hatte seinen Preis:
Wir hatten gefälligst Gut zu sein (das sagt Karl mit einem Lächeln),
zumindest aber anständig!

Nun: Das fiel weder mir noch Erwin schwer!
Zum „Unanständig“ sein fehlte uns die Kraft.

Und Ottos Preis für seine Freundschaft war:
Dass er von uns rigoros verlangte, gefälligst zu überleben!

„Sterben ist keine Heldentat!
Außer du wirst dazu gezwungen!“
Das pflegte er zu sagen.

Oder: „Wir sind alle keine Helden!
Außer wir trauen uns, diese Scheiße hier zu überleben!“

Meine liebe Melanie!
Deine Seele als Erwin wollte UNBEDINGT ein Held sein!
Unbedingt wie nichts anderes auf der Welt!

Du musst das in der ganzen Tiefe verstehen!
Damit du dich verstehst!

Und damit du verstehst!
Warum ich dir, Melanie, heute sage:
Du bist ein wahrer Held!

Erwin tat sein Bestes:
Er kämpfte gegen den Hunger,
gegen den Husten
und gegen die Angst!
Aber am Schwersten war der Kampf gegen die eigene Resignation!

Wenn er auf sein kurzes Leben zurück sah:
Dann kam er gar nicht um die Tatsache herum!
Dass all seine heftigen Gefühle bisher enttäuscht worden sind!

Er liebte so!
Wie ein junges Herz nur lieben kann und er wurde missbraucht!
Er vertraute so!
Wie eine naive Seele nur vertrauen konnte und er wurde verraten!

Er hoffte so, wie eine junge Seele nur hoffen kann!
Aber mit jedem kalten März-Morgen
wurde seine Kraft, zu hoffen, kleiner:
Wenn die Toten – die die Nacht nicht überlebt hatten –
aus den Baracken getragen wurden.

Die ersten Wochen im April brachten für Erwin
und mich eine Erleichterung!
Die drei „Starken“
– wie wir sie wegen ihrer anhaltenden Kräfte nannten –
wurden verlegt.
Ich muss nicht sagen, wie dankbar wir darum waren!

Aber Otto wurde krank: Er bekam Fieber!
So hohes Fieber:
Dass es morgens beim Appell nicht mehr zu verbergen war!
Er wurde abgeführt:
Wir wussten, dass wir ihn nicht wiedersehen würden!

Heinrich brach zusammen!
Sein ganzer Optimismus ging mit Otto!

Von dem Moment an schwieg er meistens!
Er war wie eine Marionette, die sich bewegte:
Die aß, wenn sie essen konnte
und schlief, wenn sie schlafen konnte!
Aber seine Augen waren und blieben ganz leer!

Eigentlich hätten wir jetzt auch aufgeben müssen! 
Unsere Behüter waren nichts mehr
und die Situation spitzte sich täglich mehr zu!

Aber Otto und Heinrich:
Denen wollten wir beweisen, dass wir sie nicht enttäuschen!
Wir nahmen uns fest vor: Durchzuhalten!

Gerüchte weise hörten wir von Widerständlern
in anderen Baracken!
Von Saboteuren sogar!
Wir wussten nicht, ob das stimmt.
Aber wir wollten es glauben!

Und du, liebe Melanie!
Du hast als Erwin all deine verbleibende Kraft darein gesetzt:
In Heinrichs Sinn ein echter Held zu werden!
Einer, der diese „Scheiße hier“ wagt, zu überleben!
Das war das ganz, ganz große Gefühl,
zu dem du trotz deiner Schwäche noch fähig warst!

Aber deine Krankheit war stärker:
Zuerst hast du nur manchmal Blut gehustet,
dann öfter, dann täglich!
Das war gefährlich:
Niemand durfte das mitkriegen!

In der letzten Nacht war ich bei dir!
Ich hielt dich in meinen Armen und wärmte dich,
so gut ich es mit meinem mageren Körper konnte.

Ich fühlte deine Ringen um Luft!
Ich spürte, wie dich mehr und mehr die Kraft verließ
und ich flüsterte dir zu:
Gib nicht auf, du musst jetzt ein Held werden, du schaffst es!
Du musst fühlen, dass es sich lohnt!
Denke daran:
Du wirst Liebe fühlen und Vertrauen und Glück
und all das, was wunderbar ist!

Deine Antwort war so leise, dass ich sie kaum verstand:
Ich will nichts mehr fühlen, es tut so weh!

Ich dachte, dein Körper tut weh und ich fragte dich:
Was dir weh tut?

Deine Antwort war: Enttäuscht zu werden!
Das war das Letzte, was du mir sagtest.

Meine liebe Melanie: Das sind Erfahrungen deiner Seele,
die nicht einfach ungeschehen gemacht werden können!

Das sind Wunden und Narben,
die nicht ohne eine Resonanz in der wieder geborenen Seele sind!
Und es ist mir sehr wichtig, dass du das verstehst!

Wie ich schon sagte: Ich habe dich nicht lange überlebt.
Das war auch gar nicht mein Lebensplan.
Ich habe das KZ überlebt!
Ich war sogar so gesund:
Dass ich mich schon einige Tage später
auf den Weg zu deinen Eltern machte.

Denn das hatten wir uns gegenseitig versprochen:
Dass die Überlebenden den Hinterbliebenen
persönliche Nachricht vom Wann und Wie des Todes geben würden.

Ich fand deinen Vater verbittert bis in die tiefste Tiefe!
Deine Mutter hatte „aus Scham“ über dein „Verbrechen“
– ein Homosexueller zu sein – Suizid begangen!

Ich spürte hinein in dein Leben hier
– in diesem Dorf in Hessen – und verstand!
WIE SEHR du gekämpft hast dein Leben lang darum,
nicht emotional zu ersticken!
Und darum: Dich so, wie du bist, zu akzeptieren!

Es war gut, dass ich diese Erfahrung noch machte,
ehe ich dich im Jenseits wieder fand!
So wenigstens konnte ich dich
aus dem erdnahen Bereich ins Licht bringen.

„Ich will nie wieder so viel fühlen müssen!“
Dabei blieb es!
Lange wolltest du es nicht einmal versuchen,
wieder in deine Gefühle zu kommen!
Du wolltest nicht inkarnieren!
Aber dann doch!

Ich hab dich erinnert an dein Versprechen!
Heinrich hat dich auch erinnert!
Du hast uns versprochen:
Ein Held zu sein und die ganze Scheiße zu überleben!

Mit diesem Vorsatz bist du ins Leben der Melanie gegangen!
Du willst als Seele lernen, aus eigenem Entschluss zu überleben!

Melanie, meine geliebte Freundes-Seele!
Darf ich dir an dieser Stelle sagen:
Dass ich durchaus finde, dass du ein Held bist?
Du hast so viel überlebt!

Aber was noch viel heldenhafter ist:
Du wagst viel mehr Gefühle, als zu erwarten war!
Ich gratuliere dir zu diesem Sieg!

Es wird Zeit, das du weißt, dass du ein Held bist!
Vielleicht macht es dir sogar Mut!
Weiter und weiter zu gehen
und immer mehr Emotionen – auch Gute – zu erleben!

Vielleicht macht es dir Mut!
In deine GANZE Lebendigkeit zurück zu kommen!

Sollte das geschehen:
Dann sollte der Himmel extra für dich
die Verteilung von Goldmedaillen erfinden (Karl sagt das lächelnd).

Aber es ist nicht klug, zu viel von sich zu fordern!
Sondern ich bitte dich!
Dein Sein als Melanie als langsames Aufbautraining zu sehen:
Jeder kleine Erfolg ist ein Sieg!

Niederlagen gibt es nicht!
Denn noch weniger Hoffnung hat kaum eine Seele:
Die es wagt, zu inkarnieren!
Du bist jetzt schon ein Sieger!

Und mir liegt sehr, sehr viel daran: Dass du darauf stolz bist!

Ich danke dir sehr, dass du es mir ermöglicht hast:
Dir dies alles zu erklären!

Du darfst ganz, ganz sicher sein:
Ich halte IMMER zu dir!
Ganz egal, wie groß oder klein deine Kraft gerade ist.

U. Vielen Dank, Karl! Ich hoffe, dass es Melanie hilft.

K: Es kann ihr helfen:
Sich selbst in einem besseren Licht zu sehen, als sie es bisher wagt.
Damit wäre viel gewonnen!

U: Karl darf ich dir jetzt die Fragen von Melanie stellen?

K. Natürlich gern.

U: Melanie fragt, zu welcher Seelenfamilie sie gehört?

K: Melanie, zu der der Schöpfer!
In uns liegt das Streben:
Die Schöpfung zu fördern!
Schönes und Gutes und Wahres ins Leben zu bringen!
Einige von uns werden Künstler.
Andere sind Viehzüchter oder Gärtner.

Und viele von uns tragen einfach „nur“ dazu bei:
Dass das Leben da, wo sie sind, etwas „Himmel“ zeigt!
Also Harmonischer und angenehmer
oder auch aufregend neu wird!

Wir fördern gerne die Anlagen in Anderen
– ob es Menschen, Tiere oder Pflanzen sind!
Und versuchen in Allem das Strahlen des Himmels
in die Welt zu bringen.

Im Großen wie im Kleinen wirken wir!
Und wir sind so in besonderer Weise Gott – dem Schöpfergeist – sehr nah!

Unsere Kraft ist die Phantasie,
unsere Macht ist der Optimismus!

Beides aber muss von Inkarnation zu Inkarnation
gekräftigt, verfeinert und geordnet werden!

Als Letztes lernen wir:
Unsere Kraft zu verschenken!

Ohne dass wir uns eine Gegenleistung erhoffen.
Dann haben wir unser Ziel erreicht und sind Schöpfer:
Die in ihrem Tun den Lohn Gottes sehen!
Dann sind wir, wie er uns sieht!

Es ist ein langer Weg und manchmal entfernen wir uns sehr davon!
Besonders dann, wenn wir nicht an den Wert unserer Gabe glauben.

Oder wenn wir vergessen:
Dass nicht wir es sind, die uns unsere Gabe gibt!

Dass nicht wir Gott sind!
Sondern er durch uns wirkt zum Wohle Anderer!

Aber so viel Abwegiges eine Seele auch aufsuchen mag
und wie viele Inkarnationen sie auch zu erleben hat: 
Letztlich schafft es jeder von uns!

Und dann sind wir Teil der göttlichen Schöpfung!
Sind wir mit Gott, in Gott und Gott in uns!

Überwinden müssen wir alle erst unsere persönliche Eitelkeit!
Aber auch unsere Neigung:
Beleidigt zu sein!
Wenn wir nicht den Applaus bekommen,
von dem wir meinen, dass er uns zukommen sollte.

Überwinden müssen wir auch unsere Neigung:
Uns für besonders zu halten!
Besonders sind wir gerne!
Nicht nur besonders gut!

Manchmal meinen wir: Wenn wir das nicht schaffen,
dann wenigstens besonders mies 
oder besonders schwach sein zu müssen!

Wir alle müssen diese Hürden nehmen!
Von diesen Versuchungen ist keiner von uns frei!

Aber Eins steht fest!
LETZTLICH schafft es jede Seele:
So zu leben, wie sie in Gottes Mitte schon längst ist!

U: Was ist ihre jetzige Lebensaufgabe?

K: Deine Wunden aus dem letzten Leben zu heilen:
So viel du schaffst!
Allein deine Versuche, das zu tun:
Das sind schon Siege, liebe Melanie!

U: Was macht diese Liebe zu diesem Mann mit ihr?
Was für eine Bedeutung hat sie?

K: Melanie, sie erlaubt dir:
Gefühle zu haben, ohne je enttäuscht zu werden!

Liebe Seelenfreundin:
Darf ich dich auf etwas aufmerksam machen?
Du hast in diesem Leben
schon VIELE emotionale Enttäuschungen überlebt!
Daran zu sterben, das war das Schicksal Erwins.

Deines ist das nicht!
Und Erwin ist schon längst im Frieden!

Aber seine Ängste – Enttäuschungen nicht aushalten zu können –
die sind noch da bei dir!
Du hast es dir – wenn du genau hinschaust – 
längst selbst bewiesen: Dass es doch geht!
Nicht immer, ich weiß!
Manchmal nur mit knapper Not.
Aber du kannst es!

U: Sie fragt: Warum sie das Gefühl hat,
n
eben sich zu stehen und sich zu beobachten?
Anstatt sich selbst als Melanie zu erfahren?

K: Das machst du: Um dich vor Emotionen zu schützen,
von denen du meinst, sie nicht aushalten zu können!

Wir wissen Beide:
Das sind durchaus nicht die negativen Emotionen!
Dass du die aushalten kannst, weißt du inzwischen.
Es sind auch nicht die spektakulär Guten. 

Es sind eher die leisen Gefühle:
Die etwas mit Vertrauen und Zuversicht zu tun haben!

U: Gibt es irgend etwas:
Was sie gegen ihre Depressionen tun kann?

K: Melanie, zur Zeit ist es nicht klug,
die Medikamente abzusetzen!
Aber Medikamente allein helfen dir auch nicht!

Du wirst dir deine Wunden ansehen müssen:
Um deine Stärken zu verstehen!

Und diese Erkenntnis wird dir helfen,
in deinem Leben dir!!! gemäße Prioritäten zu setzen!

Von der tiefsten Wunde habe ich noch gar nicht gesprochen!
Das will ich jetzt tun!

Deine tiefste Wunde ist gar nicht:
Von ANDEREN enttäuscht zu werden!
Sondern von DIR SELBST enttäuscht zu werden!

So hat es Erwin wahrgenommen:
Er war unendlich enttäuscht von sich selbst!
Und DAS war, was ihm so Weh tat!

Melanie!
Du aber hast weder mehr noch weniger Grund
als andere Menschen:
Von sich selbst enttäuscht zu werden!

Was dir jedoch aus der letzten Inkarnation geblieben ist!
Das ist die Angst davor:
Die Enttäuschung über dich selbst nicht überwinden zu können!

Mein Liebes: Jede Seele enttäuscht sich selbst! 
Wie soll das auch anders sein?
Wie sonst könnten wir erfahren:
Wo und was bei uns noch gefördert werden muss?
Alle Menschen täuschen sich!

Und alle Seelen suchen Wege:
Aus diesen Täuschungen zu lernen und so zur Wahrheit zu kommen!

Das ist ja gar nicht schlimm!
Das ist ja ganz normal!
Die gefährlichste Täuschung besteht aber darin, zu glauben:
Das sei BESONDERS schlecht!

Vielleicht wagst du in Zukunft einige Gedanken,
die dich in eine andere Sicht führen?
Ich würde mich sehr darüber freuen, meine Liebe.

U: Melanie fragt, wie es ihrer Mutter geht?

K: Es geht ihr gut und sie lernt sehr viel!

U: Karl, das war für mich ein sehr bewegendes Reading!
Ich danke dir herzlich dafür!
Und ich hoffe!
Dass Gottes Segen in jedem Satz wirkt und es Melanie hilft:
In ihre Lebenskraft zu kommen!

K: Melanie muss lernen:
Sich über sich selbst wieder freuen zu können!
Schon Erwin konnte dies nicht!

Aber eine Seele hat viel Zeit!
Wie viel Zeit der Mensch sich gibt: Das ist etwas anderes!
Und gerade darum ist es uns so kostbar!
Euch aufklären zu dürfen und anzuspornen:
Alles euch Mögliche zu tun:
Um euch weiter zu entwickeln!

Eure Welt braucht Seelen, die sich weiter entwickeln!
Eure Welt braucht solche Seelen bald!
Und das ist der Grund: Warum wir den Schleier angehoben haben!
Damit ihr bei vollem Bewusstsein sehen könnt:
Was nie vorher dem Menschen zu erkennen erlaubt war!

Melanie?
Ich liebe deine Seele, wie sie IST!
Und daran kann NICHTS etwas ändern!
Dein Karl „Engel“.