Freiheit

Schutzengel – Was ist das höhere Gut: Freiheit oder Sicherheit?

Was ist das höhere Gut:
Freiheit oder Sicherheit?

Für meine Regine ist es so schwer, sich zu entscheiden,
wann man rettet und wann man loslassen muss.

Es ist so schwer, sich zu entscheiden,
wann man eingreifen MUSS in das Schicksal
und wann man es auf keinen Fall darf!

Es ist so schwer, zu entscheiden!

Schutzengelkontakt 

Ich bitte meinen Guide,
mich mit dem Guide von Regine zu verbinden.
Regine bittet um diesen Kontakt.

Ich bin in einer stillen, von Ackerbau geprägten Landschaft.

Weinstöcke gibt es viele,
obwohl die Gegend kaum mehr als einige kleine Hügel hat.
An diesem stillen Herbsttag scheint die Weinlese
schon vorbei zu sein, dennoch ist es noch warm…

Ich entschließe mich, einen ausgefahrenen Weg entlang zu gehen.
Irgendwo weit am Horizont höre ich eine Kirchenglocke,
vielleicht finde ich dort den Guide?

Obwohl der Weg mühelos ist, bin ich lange unterwegs
und langsam färbt die untergehende Abendsonne
diese Landschaft in ein goldenes Licht.

Ich beginne, mir Sorgen zu machen,
ob ich den Guide hier überhaupt finde!

Warum lässt er mich so lange allein?
Plötzlich hinter einer Wegbiegung,
die von den gelb- und rot-blättrigen Weinreben verborgen blieb,
stehe ich vor einem Mann.

Er trägt einen hellen Strohhut, einen Leinen-Anzug,
darunter eine rote Seiden-Weste.

Seine Augen sind hellblau, das Haar allerdings tiefschwarz,
schwer zu sagen, wie alt er ist: Vierzig?
Fünfzig?

Guide: Oh, zu diesem Zeitpunkt meines Lebens
war ich 35 Jahre alt!

Ah, ich weiß schon: Diese Kleidung macht mich alt?
Ja? Aber sie entspricht eben meinen damaligen Tatsachen.
(Er zieht den Hut, lächelt und verbeugt sich spielerisch.)

Darf ich mich vorstellen, Madame?
Ich bin Victor, jedenfalls in diesem Leben. 

Sagen sie meiner lieben Regine,
wir können jederzeit über Namen verhandeln,
vielleicht erlaubt sie es mir, sie Ulli zu nennen?
(Er lächelt, während er das sagt,
als hätte er einen Scherz gemacht,
den ich nicht verstehe.)

Während er dies alles sagt, geht er weiter.
Plötzlich aber bückt er sich,
schnappt etwas von einem Gras
und hält es in den hohlen Händen.

Uta: Was hast du da? 

Vorsichtig öffnet er die Hände.
Ein schöner Schmetterling ist darin gefangen.

Uta: Warum fängst du ihn,
warum lässt du ihn nicht fliegen?

Victor: Weil ich ihm eine Chance geben will…

Uta: Was für eine Chance?
Er wird sich noch verletzen in deinen Händen!
Lass ihn fliegen!

Victor: Freiheit ist das höchste Gut im Leben?

Uta: Das Höchste?
Das weiß ich nicht,
aber sicher eines der Bedeutendsten!
Ja, bitte lass ihn frei!

Victor: Nein, tut mir leid!

Uta: Bitte!!!

Victor: Nein!
Völlig indiskutabel!

Ich bin verärgert und frage mich, was das für ein Guide ist. 
Vielleicht ist er kein Guide?
Ich beginne, ihn ungefragt zu scannen,
das merkt er sofort und reagiert lachend:
Oh bitte sehr, meine Gefühle für die Menschheit?
Bitte sehr, hier hast du sie!

Mich überwältigt eine so ungewöhnliche Freude und Heiterkeit,
etwas, das ich in seiner Intensität mit nichts vergleichen kann.
Aber selbst da hilft er mir
und schenkt mir das Bild eines Kindes,
das mit ausgebreiteten Armen auf seine Mutter zu läuft
und diese dann mit tausend Küssen bedeckt!

Ja… wie ein Kind liebt – rein und euphorisch – 
so liebt Victor die Menschheit.

Victor: Zufrieden?
(Er lächelt.) 

Nein, du fragst dich gerade,
ob ich vielleicht die Menschen liebe,
aber Gott nicht.
Auch dann wäre ich kein Guide.
Nun gut, dann wappne dich!
Hier meine Gefühle für Gott!

Mit ungeheurer Wucht trifft mich eine Kraft,
die so warm und tief ist
wie ein stilles, unendliches Meer,
das in Farben aus Gold und Rot wärmt
und trägt, immer nur trägt,
mich mit sich nimmt weiter und weiter. 

Vollkommenes Bewusstsein des Eins seins,
unendliches Leben,
unendliche Liebe,
unendliche Geborgenheit…

Uta: Oh, mein Gott…

Victor: Du sagst es!
Zufrieden?

Uta: Ich brauche eine Pause,
ich kann kaum schreiben…

Uta nach einer Pause:
Dann verstehe ich es erst recht nicht:
Warum lässt du den Schmetterling nicht frei?

Victor: Aus Liebe?
Vielleicht finde ich ihn wunderschön?
Vielleicht erfreut sein Anblick mein Herz so sehr,
dass ich gar nicht anders kann,
als zu begehren, ihn für immer bei mir zu haben?

Uta: Das ist Liebe?
Willst du mir jetzt vielleicht auch noch erzählen,
dass du ihn mit Nadeln aufspießt
und hinter Glas an deine Wand hängst?!

Victor lachend:
Du erinnerst dich überhaupt nicht mehr, oder?

Uta: Nein, woran denn?

Victor: Du warst ein kleines Mädchen – fünf Jahre alt –
und du warst zu Besuch bei deiner Schwester in Berlin.
Dir haben die Straßen mit den vielen Autos Angst gemacht
und die Menschen.
Erinnerst du dich nicht?

Uta: Doch…

Victor: Ihr seid über den ersten Teil einer Fahrbahn gegangen,
dann musstet ihr auf einem Mittelstreifen halten
und da lag ein kleiner Zitronenfalter
direkt vor deinen Füßen…

Uta: …Und ich habe ihn aufgehoben
und ich habe ihm seinen Flügel gebrochen!
Jetzt erinnere ich mich, meine Schwester tadelte mich:
Man darf keine Tiere quälen!
Oh, diese Erinnerung tut so weh!

Victor: Erinnerst du dich denn nicht,
warum du den Falter aufgehoben hast?

Uta: Nein…

Victor: Du hattest Angst, dass er überfahren wird…

Uta: Victor, warum zeigst du mir all das?
Was soll das mit deiner Regine zu tun haben?

Victor: Weil es für meine Regine so schwer ist,
sich zu entscheiden,
wann man rettet und
wann man loslassen muss.

Es ist so schwer, zu entscheiden,
wann man eingreifen MUSS in das Schicksal
und wann man es auf keinen Fall darf! 

So schwer zu entscheiden:
Was ist das höhere Gut?
Freiheit oder Sicherheit?

Während unserer Unterhaltung haben wir den Weg fortgesetzt.

Inzwischen sehe ich vor mir ein sehr schönes Herrenhaus,
umgeben von einem großen Park.
Victor geht mit mir ein Stück
schweigend um das Haus herum,
dort steht ein Pavillon aus Glas.
Der ist fast so groß ist wie eines
unserer heutigen Einfamilienhäuser.

Vorsichtig und nur einen Spalt weit öffnet er dir Tür,
dann kommt eine zweite Tür
und erst jetzt sehe ich, was das hier ist:
Es ist eine Art Orangerie
und hier sind unzählige Falter und kleine Salamander,
sogar eine Heuschrecke sehe ich…

Der Duft der vielen blühenden Stauden und Sträucher
hier nimmt mir fast den Atem.
Aber es ist so wunderschön
gerade mit den letzten Sonnenstrahlen,
die durch die gläsernen Wände fallen.

Sanft zieht Victor mich wieder hinaus.
Wir setzen uns unter einem Baum auf eine Bank,
im Haus drüben werden nach und nach Lichter angemacht.
Über uns können wir die ersten Sterne sehen,
herbstlich kühl wird es jetzt. 

Aber es ist schön,
hier mit diesem ganz besonderen Guide zu sitzen…

Victor: Dort in dem Haus lebte Giselle, heute Regine.
Nein, sie war nicht die Dame des Hauses,
aber sie war DIE Frau!

Ich verdanke ihr so unendlich viel.
Ich bin der älteste Sohn meiner Eltern,
französischer Adel,
längst nicht mehr so glänzend,
immerhin schreiben wir das Jahr 1913.

Aber unser guter Wein,
auch unsere Oliven…
Hm…
Und hier und da ein Mietshaus, wir waren wohl situiert.
Aber wir waren INNERLICH bedürftig.

Weißt du, wenn Generation für Generation gelernt hat,
dass Rituale wichtiger sind als Inhalte,
dann braucht es eben viele Generationen,
bis sich wieder so etwas wie
eine spontane Emotionalität durchsetzt.

Deshalb hatten wir alle ein großes Bedürfnis
nach HERZENSWÄRME, die kam mit Giselle.

Oh, (lachend) ich erinnere mich so gut an den Tag,
als sie zu uns kam!

Wir hatten eine freie Stellung als Köchin annonciert.
Aber so recht fand sich niemand.
Wir lebten so zurückgezogen hier,
so weit entfernt von der nächsten Stadt.

Die jungen Frauen hatten kein Interesse,
sich auf dem Land zu vergraben.
Und die Alten wollten ihre Gewohnheiten entweder nicht aufgeben
wie zum Beispiel den sonntäglichen Besuch der Heiligen Messe.

Also allmählich wuchs unsere Not:
Meine Mutter war eine lausige Köchin,
mein Vater aber ein echter Genießer,
meine Schwester konnte überhaupt nicht kochen.

Wir hatten, als Giselle kam,
einen für uns durchaus unerträglichen Zustand erreicht. 

Und da stand sie nun, gekleidet wie eine Königin:
Eine große Frau
– mit einem Hut vom Ausmaß eines Wagenrads –
im grün-violetten Kleid, nicht zu übersehen!

Aber weniger elegant in Herrenstiefeln
und das Gesicht hochrot vom anstrengenden Weg
und ihr erster Satz an meine Mutter war:
“Ich hoffe, sie halten es nicht für zumutbar,
mich jetzt den weiten Weg wieder zurückzuschicken!”

Nie hätte meine sanfte, stille Mutter gewagt,
DIESER Frau zu widersprechen!
ALLE wussten in dem Moment, in dem wir sie sahen:
DIES ist SIE:
Die!!! Köchin.

Uta: Aber ihr wusstet doch gar nicht, ob sie kochen konnte!

Victor: Ah, DAS ist eines der Geheimnisse der Seele von Regine:
Sie VERMITTELT auch OHNE Worte Kompetenz!
Man kommt einfach nicht auf die Idee,
dass sie das, wofür sie steht, NICHT kann!

Giselle konnte übrigens nicht kochen!
Nicht ein bisschen! 

Aber sie hat uns darüber auch nicht im Unklaren gelassen:
„Ich kann nicht kochen,
aber ich werde es innerhalb von 6 Wochen lernen!
Wenn sie damit einverstanden sind,
dann werden sie sich freuen,
mich engagiert zu haben!“

Wir waren einverstanden!
Und weißt du, warum?

Uta: Weil ihr so verzweifelt wart?

Victor lacht: Nein, nein, nein! 
Ungefähr zehn Minuten,
nachdem Giselle das Haus betreten hatte,
fiel meine Schwester ganz fürchterlich die Treppe herunter.
Natalie war damals gerade elf,
aber sie hatte schon gelernt,
dass von ihr Contenance in jeder Lage erwartet wurde. 

Sie lag da am unteren Ende der Treppe
direkt vor Giselles Füßen und sagte keinen Ton!
Niemand sagte einen Ton!
Kannst du dir das vorstellen?
Kein besorgter Aufschrei der Mutter,
kein erschreckter Vater,
wir starrten alle nur auf sie herab…

Aber nicht Giselle:
SOFORT nahm sie meine Schwester in die Arme,
flüsterte ihr in sanfte, beruhigende Worte zu.
Sie fragte, wo sie Schmerzen habe,
untersuchte sie und fand,
dass ganz offensichtlich das Kind
einen Beinbruch erlitten hatte.

Sanft, liebevoll, sicher in jeder ihrer Handlung:
SO reagierte Giselle!
Und meine Schwester verlor die Contenance:
Sie weinte und lag in Giselles Armen.
Und die hielt sie und streichelte sie.

In diesen wenigen Minuten wusste jeder von uns:
Dies ist DIE Frau, sie ist es,
die unsere Bedürftigkeit heilen konnte,
unseren ungestillten Hunger nach Fürsorge und Leben!

Sie lernte übrigens tatsächlich
innerhalb von sechs Wochen kochen!
Aber sie war nicht einfach unsere Köchin,
sie war unsere Lehrerin!

Jedem begegnete sie ganz individuell
und jeder von uns profitierte
mehr und mehr von einer ganz besonderen Fähigkeit ihrer Seele:
Giselle hatte die Gabe,
in unser tiefstes so Sein zu schauen…

Sie wusste innerhalb kürzester Zeit besser als wir selbst,
was wir konnten und was nicht,
was wir brauchten und was nicht.
Heute würde man sagen,
sie war ein Naturtalent in der Kunst der Psychoanalyse!

ICH allerdings sage:
Sie ist damals wie heute
auf eine ganz besondere Weise hellwissend.
Weil sie die Fähigkeit besitzt und schon damals besaß,
zukünftige Entwicklungen aus dem JETZT ableiten zu können.

Weil sie ein tiefes, inneres Wissen darum hat,
dass, was zukünftig geschehen wird,
IMMER im JETZT seine Ursache hat.
Wir waren begeistert von ihren klaren Ratschlägen,
jeden Tag schätzte jeder von uns sich glücklich,
dass sie mit uns war.

Uta: Hatte sie keine Familie?

Victor: Sie hatte einen Sohn,
der sich der militärischen Ausbildung widmete.
Ein guter, junger Mann,
der seine Mutter, die ihn allein großgezogen hatte,
innig liebte und der besonders mir sehr sympathisch war. 

Einfach, weil er so völlig anders war als ich:
Irgendwie war er all das, was ich mir wünschte, zu sein:
mutig, lebensfroh, ein Draufgänger bei den Damen,
ein Mensch, der stets das Heitere des Lebens sah…

Ich war ein Grübler, ein Philosoph,
einer, der nie GANZ aufhören konnte,
traurig über das Leid zu sein, das Menschen sich antun.

Aber ich sprach von Giselles Gabe und davon,
wie sehr wir sie dafür wertschätzten.
Was keiner ahnte, war:
Dass diese Gabe von Giselle selbst
als Fluch gesehen wurde.

Ich habe sie nur ein einziges Mal
wirklich zornig mir gegenüber erlebt.
Damals sagte ich lachend zu ihr:
Oh, Giselle, Gott muss dich sehr lieben,
dass er dir so einen klaren Verstand gegeben hat,
dass du sogar durchschaust,
was Emile, der Weinhändler, mit uns vorhat!

Sie zischte mich an: Gott?
Wie kommst du darauf,
dass er mir meinen Verstand aus Liebe gibt?
Was ist, wenn er mich damit quälen will? 

Sie hatte Tränen in den Augen, als sie das sagte.
Ich hätte fragen sollen, warum,
aber ich schwieg.
Heute weiß ich,
dass ich ihre Antwort nicht hören wollte!

Europa, Ende Juli 1914:
Es gab in ganz Frankreich wahrscheinlich kaum einen Mann,
der nicht der Ansicht war,
dass Frankreich gegen Deutschland kämpfen musste.
So ging es auch mir,
so ging es auch Giselles Sohn…

Ich hatte nicht eine Sekunde lang einen Zweifel daran,
als ich Ende August mich zur Front meldete,
dass ich als gefeierter Held heimkommen würde.
Und genauso wenig hatte ihr Sohn Zweifel.

Aber Giselle WUSSTE es besser!
Kannst du dir ihren ungeheuren inneren Konflikt vorstellen?
Kannst du ermessen, was es heißt,
ganz klar zu erkennen,
dass wir
Beide sterben würden?

Uta: Sah sie das vorher?

Victor: Du meinst, als hellseherische Vision?
Nein, sie summierte ihr inneres Wissen
und kam automatisch zu diesem Resultat. 

Sie sah ihren Sohn ganz klar:
Ein geborener Kämpfer,
einer, der zur Tollkühnheit neigt,
einen Hang zur Übertreibung der eigenen Möglichkeiten hat
und der jede Angst von Kindesbeinen an „weg lachte“.
Er hatte gar nicht die Fähigkeit,
sich abzusichern, sich zu schützen!

Und ich?
Ein Mensch, der ALLE Menschen liebt,
der jedes Tier versucht, zu retten?
Ausgeliefert den harten Wahrheiten über das,
was man den schmutzigen Krieg nennt! 

Ich wusste nichts davon,
dass im Krieg niemand „rein“ bleibt.
Giselle wusste es und sie wusste,
dass ich es nicht überleben würde,
wenn ich mich selbst als jemanden erlebe, der tötet.

Was sollte sie tun?
Wir beide waren fest entschlossen,
in diesem Krieg mitzumachen,
am liebsten an vorderster Front!

Uta: Euch warnen?

Victor: Ja?

Uta: Vielleicht hätte es eine Möglichkeit gegeben,
euch in Sicherheit zu bringen…

Victor: Ja? Hast du vergessen?
Ein Schmetterling braucht seine Freiheit,
Rettungsversuche können Flügel brechen!

Uta: Aber DU hast doch diese Schmetterlinge
hier auch vor dem Winter gerettet!

Victor: Habe ich das?
Ich habe es versucht.
Aber keiner der kleinen Falter hat überlebt,
die Bedingungen der Gefangenschaft
entsprachen nicht ihrer Natur!

Uta, uns zu retten,
hätte nicht unserer Natur entsprochen
und Giselle wusste das!
Sie hätte es nicht in Worte kleiden können,
aber es war ein so tiefes Wissen in ihr,
das sie schweigen ließ.

Wir starben beide:
Ihr Sohn – wie zu erwarten war –
bei einem hoch riskanten Alleingang.
Und ich an den Folgen einer Verletzung,
die eigentlich harmlos war.

Doch ich hatte meinen Glauben daran,
berechtigt zu sein, zu überleben, verloren!
Ich hatte einen jungen deutschen Soldaten
mit einer Handgranate beworfen.
Er starb in meinen Armen,
mein Lebenswille starb mit ihm…

Uta: Ich ahne, was das in Giselles Seele ausgelöst hat…

Victor: Ja?
So Vieles bis heute!

Dieser Konflikt zwischen ihrem innersten Bedürfnis,
die Menschen,
die sie liebt, zu schützen
und dem Wissen, dies nicht tun zu können,
wenn es nicht im göttlichen Plan liegt,
hat ihr etwas sehr Kostbares geraubt:
Das Vertrauen darauf,
dass die Dinge GUT ausgehen,
wenn man sie in Gottes Hand legt!

So versucht sie, SELBST dafür zu sorgen,
dass die Dinge gut ausgehen,
auch dann, wenn ihr inneres Wissen dagegen spricht.

Sie versucht,
keinen persönlichen Kontakt mehr zu haben
zu diesem Göttlichen,
nicht mehr so tief wie damals.
Sie versucht, zu ent-personalisieren,
zu versachlichen!

Und alles ist nur so lange gut,
solange sie selbst kämpfen kann.
Und dafür setzt sie alles ein,
was ihr an Liebe, Fürsorge und Kraft gegeben wird! 

Aber sie meidet, zu nehmen!
Von wem auch?
Von dem, der Dinge zulässt, die nicht gut ausgehen?

Heute darf ich mit ihr reden, darf ihr sagen,
dass sie NIEMALS allein ist:
Weder in ihren Träumen
noch wenn sie an WISSEN trägt, das sie belastet!

Heute darf ich ihr nicht nur von Seele zu Seele,
sondern auch von Geist zu Geist begegnen
und dafür bin ich sehr dankbar.

Regine, Gott liebt dich sehr
und hat dich nie als etwas Anderes
geplant als eine Lehrende!
Du BIST eine Lehrerseele
und wirst es immer sein!

Meiner Seele hast du geholfen!
In letzter Sekunde sozusagen
hast du einem eigenbrötlerischen Mann,
wie ich es war, beigebracht, was Liebe ist!

Wie groß ist meine Freude,
dir in der Inkarnation als Regine
als Guide wieder begegnen zu dürfen.

Ich werde nicht dein letzter Guide sein.
Aber ich bin der, der dich in Wärme hüllt
und dich tröstet und in kalter Nacht dir sagt:
Sieh die Sterne!

Uta: Vielen Dank, Victor,
ich würde jetzt gerne Regines Fragen an dich stellen.

Victor: Gerne…

Uta: Regine fragt:
Warum bist du ihr Guide?

Victor: Weil wir einander zutiefst vertrauen.

Uta: Sie fragt:
Woher kennen wir uns?

Victor: Regine, ich habe dir nur dieses Leben
hier im Süden Frankreichs gezeigt.
Aber es gibt mehrere:
Hier warst du DIE Frau!
Wie gerne hätte ich gesagt: MEINE Frau!

Ich weiß, das wäre absurd,
natürlich hast du auch DAS gewusst
und mich dennoch geliebt,
mich zum Leben erweckt!

Jetzt versuche ich,
DICH zum Leben zu erwecken! 

Du hast mir bewusst gemacht,
wer ich bin und was ich bin!
Jetzt versuche ich, dir zu helfen,
den Schleier zu heben.

Medialität, Regine,
hat viele Varianten! 

Wer eine mediale Seele ist,
kann nur im Frieden leben,
wenn seine Seele begreift,
dass sie immer verbunden ist
und immer Teil des Hier
und des dort Drüben.

Und dass dies BEIDES nicht da ist,
um sich selbst den Menschen und Gott zu entziehen,
sondern im Gegenteil:
Um da zu reden,
wo wir keine Stimme haben.
Und da zu handeln,
wo uns jede Handlungsmöglichkeit fehlt.

Das ist, was du längst spürst!
Aber es bis in die Tiefe anzunehmen,
das ist erst möglich,
wenn du dich von dem Schrecken erholst,
dass ein Schmetterling selbst dann seine Freiheit braucht,
wenn DU doch weißt,
dass der Winter kommt!

Uta: Sie fragt, wie sie selber besser Kontakt
zu dir aufnehmen kann?

Victor: Du bist ein Mensch mit sehr starken Verstandeskräften,
deshalb ist es für dich sehr wichtig,
alle Erkennungs- und Unterscheidungskriterien zu kennen,
um meine Gegenwart von allen Illusionen
deiner Fantasie unterscheiden zu können.

Deshalb kann ich dir nicht sagen: Tue dies oder tue das.
Dein VERSTAND wäre damit nicht dauerhaft zufrieden,
sondern würde in seinen Zweifeln so laut,
dass die Mühe schnell vergebens wäre.

Uta: Regine fragt, welche Aufgabe
sie in dieser Inkarnation hat, was ihre Mission ist…

Victor: Eine Lehrerin Jener sein,
die Angst vor ihren eigenen Untiefen haben,
ihnen helfen, zu erkennen,
wo und was ihr Licht ist. 

Aber auch selbst zu lernen,
dass Gott selbst dann, wenn er unverständlich ist,
seinen GUTEN Plan hat mit jeder einzelnen Seele
und mit der Schöpfung selbst.
Wieder ins Vertrauen kommen, nicht,
weil alles nach DEINEM Sinn gut wird,
sondern weil du verstehen lernst, was GUT heißt.

Uta: Warum hat sie bis jetzt noch
keinen Lebensgefährten gefunden, sich finden lassen?

Victor: Aus Angst!
Es ist nicht nur die Angst der Regine oder der Giselle.

Es ist die uralte Angst der Frauen in deiner Sippe,
die NICHT schwach waren
und darum nicht liebenswert zu sein.

Entweder ist eine Frau in deiner Sippe stark
ODER sie ist in Gefangenschaft!

Uta: Da ist die Frage nach ihrer Aufgabe
im Zusammenhang mit O. P.

Victor: Lehrerin, seine Lehrerin!

Uta: Bei unserem Vorgespräch sagte mir Regine,
dass sie keine Probleme mehr mit dem Abnehmen hätte,
deshalb ist die diesbezügliche Frage wohl überflüssig.
Oder möchtest du dazu noch was sagen?

Victor lächelt: Als ich mich in dich verliebte,
hast du 110 Kilo gewogen
und du warst einfach nur wunderschön…

Uta: Welches ist ihre Seelenfamilie?

Victor: Die Lehrer, wir sind alle Lehrer!

Ist es nicht ein Wunder,
dass wir einander begegnen dürfen?
Nun geh, meine geliebte Regine, geh in dein Leben.

Und eines sei dir zum Abschluss gesagt: 
Oh doch!
Auch du darfst schwach sein
und auch du darfst manchmal
einfach nur ein kleines Mädchen sein, das sich anlehnt!

Uta: Danke dir, Victor, ich hoffe,
dass dieses Reading Regine hilft…

Victor: Ich möchte ihr noch etwas geben
(er gibt mir eine große Feder):
Einem Adler gleich sollst du das Leben betrachten.
(Dann gibt er mir eine purpurfarbene Blüte, die wundervoll duftet.)
Und dennoch sollst du dein Leben lang alles genießen dürfen,
was die gute Mutter Erde
den Menschenkindern zu schenken fähig ist.

Fürchte dich nicht!
Das Leben ist wundervoll!

Auf Wiedersehen, Uta!
Eine glückliche Zeit wünsche ich dir und den Deinen.