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Elia – Schönheit wird zur Qual eurer Zeit. Nicht nur für Frauen!

Schönheit wird zur Qual in eurer Zeit.
Nicht nur für Frauen!

Zunehmend auch mehr für Männer.
Schön sein bedeutet Gut sein?
Was für eine abwegige Vorstellung!

Elia

Zu Gast ist Andrea.

Andrea: Ja, die Wurzeln!
Ich hab mich die Frage gar nicht zu stellen getraut,
weil ich dachte, dass sie zu banal ist.
Aber das bewegt mich wirklich.

Das sind mein Übergewicht,
meine Beine und meine Knieschmerzen.

Und mein Gefühl:
Dass in den Oberschenkeln vor allem
viel Ahnenlast wie gespeichert ist.

Ich krieg das nicht los!
Und ich wäre so gerne angstloser ohne diesen Speckmantel.

Das ist wirklich was, was mich behindert.
Wir reden über so wunderbare Sachen, die mein Herz bewegen.
Und ich bin so glücklich, dich so zu hören über mich
und über meine Aufgaben!

Aber dieser Körper,
die Beine dazu,
die beschweren mich unglaublich.

Elia: Ich möchte das auseinander halten, wenn ich das darf?

A: Bitte.

E: Die Oberschenkel:
Wenn sie stark und mächtig bei einer Frau sind!

Dann sind sie die einzige Waffe einer Frau,
sich vor einer Vergewaltigung zu schützen.
Plus ihren Knien.
Verstehst du mich?

A: Ja.

E: Das ist ein Thema,
dem ich hier nicht weiter vorweg greifen möchte.

Ich bitte hier um Verständnis.
Ich habe dir hier jetzt nur dargelegt, was die Quintessenz ist.
Morgen im Gespräch mit deiner Vorfahrin wirst du mehr erfahren! Ja?

A: Ja.

E: Ein anderes Thema ist deine Körperlichkeit als solche!
Ach, ich bin sicher!
Ich kann dich nicht trösten, wenn ich dir sage:
Dass du Wunderschön bist.
Bedauerlicherweise kann dich das nicht trösten.

Denn du selbst, wenn du dich anschaust:
Was siehst du?
Etwas Ungeheuerliches!

Ich aber, mein Geschmack als Mann war da ohnehin
– du kannst es dir gern nachher
von meinem Freund Hajo erklären lassen –
ein wenig einseitig ausgeprägt.

Ich hätte solche Arme geliebt,
weil sie mich im Arm halten.

Ich hätte solchen Körper geliebt,
weil er mich wärmen würde.

Allerdings hatte ich auch den Mut,
die Bedürfnisse eines kleinen Menschen
bis ins hohe Alter zu achten.

Ich konnte Klein sein neben meiner großen Frau,
denn ich habe nie ihre Achtung mir gegenüber entbehren müssen.

Aber vor langer, langer Zeit,
als die Menschen dazu übergingen,
Gott nicht mehr als Mutter zu verehren!

Da wandelten sich die Bilder der Göttinnen.
Nicht nur, was ihre Funktionen anging.
Sondern auch, was die Abbilder anging!

Aus mächtigen, breit ausladenden, kurvenreichen Frauen,
die nichts weiter als Lebensspenderinnen waren!

Da wurden ätherische, zarte, fast kindliche Wesen:
Rein und unantastbar.

Aus praller Weiblichkeit,
die nur des Genusses wegen so mächtig war,
den Genuss des Lebens sichtbar darstellten,
da wurden Wesen:
Die kaum je für solche Dinge wie
Freude an der Nahrung,
Freude an der Sexualität,
Freude an der Nähe zu anderen Menschen darstellen konnten.

Diese neuen Göttinnen versprachen dem Geist Erfüllung!
Aber nicht mehr dem Körper!

Du hast von Klein auf gelernt:
Dass das Bild einer guten Frau
– und ich spreche hier nicht von den Mode Vorgaben,
sondern ich spreche hier von den Heiligen Frauen
wie der Madonna –
dass diese Frauen zart durchscheinend und sanft zu sein haben.

Wenn ich die Wahl hätte,
von wem ich in meiner letzten Stunde begleitet werden wollte!

Ich gäbe der ersten Göttin den Vorzug:
Geborgenheit vermittelnd,
Sättigung vermittelnd,
Stärke vermittelnd.
Eine, die für sich eintritt
und für die, die ihr nahe sind.

Eine, die bereit ist, mit breitem Kreuz und festem Stand
sich aller Feinde zu wehren!

Eine, die herzhaft lachen kann!
Die das Leben und alles, was die Erde bietet:
Genießen kann und verschenken kann.

Aber das alles tröstet dich nicht!
Du brauchst keine Diät!

Was du brauchst, das ist: Satt sein!
Satt sein ist ein weiteres Thema bei dir.

„Ich bin satt, wie gut!
Nämlich satt an allem, was das Leben mir heute gegeben hat!

Ich habe genug bekommen:
Genug Nähe,
genug Inspiration,
genug Liebe,
genug Trinken,
genug Essen,
genug Freundlichkeit,
genug Anstrengung!
Satt!“

Wenn das so ist, dann nimmst du nicht weiter zu.
Dann wirst du dein Idealgewicht haben.

Aber glaub mir:
Das wird nichts mit jenen Maßtabellen zu tun haben,
die man euch heute zur Seite gibt.

Aber du wirst satt sein!
Nämlich auch von dir:
„Heute habe ich mich gut gesättigt mit Allem, was dazu gehört!“

Schönheit wird zur Qual in eurer Zeit!
Nicht nur für Frauen!
Zunehmend auch mehr für Männer.

Schön sein bedeutet: Gut sein? 
Was für eine abwegige Vorstellung!

Weißt du, welche Menschen gut sind?
Die, die satt sind!
Die voll sind statt leer.

Du bist auf bestem Weg, dich zu füllen mit Gutem.
Du wirst satt sein!

Und damit reguliert sich das
– was du an wirklich unnötigem Gewicht mit dir herumschleppst –
von ganz allein.

Aber du wirst ganz gewiss niemals dem kindlichen
– ich möchte fast sagen –
kindisch verniedlichtem Bild einer Göttin entsprechen!

Und das ist gut so!

Denn wenn du in deine Kraft gekommen bist
– in deinen wirklichen Hunger –
dann werden Menschen zu dir kommen!
Die genau das brauchen, was du auch äußerlich bist:
Stärkung!
Du wirst nie niedlich sein, aber immer schön.

Was die Männer angeht!
Da erlaube ich mir eine kleine, vielleicht überflüssige Bemerkung:
Starke Männer, die weise sind, die sich ihrer Macht bewusst sind
und verantwortungsvoll auf sich und Andere schauen können!
Solche starken Männer:
Die lieben starke Frauen.

Schwache Männer haben entweder Angst und fliehen sie!
Oder sie versuchen, aus dem, was stark ist,
Schwachheit und Ängstlichkeit zu machen.

Warum suchst du schwache Männer?