Verstorbenenkontakt

Verstorbene – Wenn ein Verstorbenenkontakt der Seele hilft, dass das Leben aufgearbeitet wird.

Wenn ein Verstorbenenkontakt der Seele hilft,
dass das Leben aufgearbeitet wird.

Wenn dadurch der Seele geholfen wird,
neue Aufgaben zu übernehmen.

Verstorbenenkontakt

Ich bitte meinen Guide, mich mit Hedwig zu verbinden,
ihr Sohn Erwin bittet um diesen Kontakt.

 
Hedwig ist sofort da, ohne zu zögern.
Sie ist eine zierliche Frau.
Sie trägt einen hellen Pullover und einen beigen Rock,
zeigt mir sehr hübsche, hellbraune Schuhe mit einem Absatz,
der vielleicht vier oder fünf Zentimeter hoch ist.
Sehr elegant…

Ich habe keine Ahnung, warum sie mir die zeigt…

Vielleicht, damit ich sehe, wie schmal ihre Füße sind?

Oder dass es schwierig war,
für diese Größe elegante Damenschuhe zu finden?

Sie wirkt sehr heiter und sehr gelöst.
Allerdings deutlich jünger als auf dem Foto.

Sie setzt sich zu mir auf einen Küchenstuhl,
die Beine damenhaft nebeneinander gestellt.

Jetzt zeigt sie mir auch einen goldenen Ring.
Nein, zwei.

Einer ist mit einem Stein, einer ohne.
Die scheinen etwas locker zu sein.
So, als hätte sie gegen Ende ihres Lebens leicht abgenommen.

Sie sucht etwas, sie hat eine Handtasche auf dem Schoß:
Eine Hellbeige, die hat oben einen Klappverschluss, darin sucht sie.

Es dauert eine Weile.
Dann holt sie zuerst ein Stofftaschentuch heraus,
das mit rosa Spitze umhäkelt ist
und dann nimmt sie ein Portemonnaie heraus.
Das ist dunkel mit helleren Ornamenten (Wappen oder Lilien?).

Sie klappt es auf und es fällt etwas Kleingeld heraus, nichts weiter.

Schließlich holt sie Fotos heraus, viele Fotos:
Ein junger Mann in Uniform.
Ein Kind, das neben einem Kinderwagen
aus hellem Korbgeflecht steht.
Ein Haus aus Backstein.

Schließlich nimmt sie das alles, tut es wieder in die Handtasche
und schiebt die weg.
Als sei sie nichts wert…

U: Hedwig, was willst du damit sagen?
Das sind alles Dinge, die dir mal wichtig waren?

H: Ja, aber es vergeht!
Jetzt spielt das keine Rolle mehr.

U: Ist es das, was du Erwin sagen willst?

H: Nein, das muss er ja selber wissen, was ihm so was wert ist.

Ich will ihm sagen, dass ich nicht mehr daran hänge!
Und dass mir das gut tut!

Ich habe viele Ängste gehabt im Leben, jetzt ist das vorbei.
Das ist gut!

Wenn man was hat, dann hat man auch Angst, dass man es verliert.

Aber das ist nicht richtig, wenn die Angst einen beherrscht!

Ich will Erwin sagen:
Dass ich die Angst gehabt habe, hatte seinen Sinn!

Aber nur für meine Seele!
Er soll sie nicht auch haben!

U: So wichtig ist dir das?

H: Ja, ich will nicht, dass er sich so sorgt.

Kannst du ihm sagen, dass ich hier eine ganz Andere bin?

U: Kann ich schon!
Aber ich verstehe nicht, was du meinst.

H: Ich war eine ganz durchschnittliche Frau
in einem durchschnittlichen Leben.

Ich war das freiwillig, Erwin, wirklich!

Alles, was passiert ist, war doch freiwillig!

Aber nicht, weil ich leiden wollte!
Sondern weil ich das Irdische nicht gut verstanden habe.

Ich bin als Seele dem so lange ausgewichen
und ich war so was wie eine Träumerin.

Ich wollte überall nur das Gute sehen!

Und ich habe das, was nicht gut war:
So lange verdrängt, wie es ging.
Aber das war nicht richtig!

Man muss sich auch dem stellen, was nicht gut ist!

Man muss auch eine Position beziehen und dafür einstehen!

Das alles habe ich nicht getan und das tut mir sehr Leid.

Damit habe ich ihn allein gelassen mit seinen Urteilen.
Das bedaure ich so sehr!

Erwin, ich war so weit weg vom Menschlichen!

Ich war Eine, die sich der Pflicht
– einfach nur ein Mensch auf der Erde zu sein –
so oft entzogen hat!

Es war schwierig für mich, den Realitäten ins Auge zu schauen!

Aber ich habe mir Mühe gegeben
und etwas besser ist es auch schon geworden.

Bitte versuche, meinen Weg als Seele zu verstehen, Erwin!

Ich war nicht gerecht, das tut mir Leid!

Ich habe aus Angst, den Tatsachen ins Auge zu sehen,
gerade dir Unrecht getan.

Bitte sei mir nicht böse!

Ich habe das nicht getan, um dir zu schaden
oder um dir das zu nehmen, was dir zustand.

Ich habe es getan:
Weil ich das, was schlecht war, nicht sehen wollte.

Ich dachte, ich kann das schon wieder ausgleichen! 
Aber meine Zeit war abgelaufen.

Ach, Erwin:
Ich hätte dir mehr Respekt zeigen sollen für deine Art, zu denken.

Ach, wie soll ich das jetzt in Ordnung bringen?

Eines musst du mir glauben!

Ich habe dich sehr geliebt und das tue ich auch heute noch.

Du bist ein guter Mensch, weißt du das?
Deshalb will ich nicht, dass du dich verrückt machst!
Alles findet sich.

Sei nicht traurig, weil du nicht bekommen hast, was dir zustand.

Ich verspreche dir:
Das Leben sorgt für den Ausgleich, das wirst du sehen!

Dem Gerechten geschieht Gutes bis ins tausendste Glied.
Du wirst sehen: Für dich und die Deinen wird gesorgt.

Weißt du, was ich jetzt mache?
Ich werde ein Guide!

Da staunst du!
Ja, ich werde das tun.

Ich werde ein Mädchen betreuen, dass so eine Träumerin ist,
wie ich es war.

Und ich werde ihr helfen:
Dass sie trotzdem in der Welt bestehen kann.

Das habe ich aus meinem Leben gewonnen:
Ich weiß, dass ich stark genug bin, der Welt ins Auge zu sehen! 

Ich brauche mir nichts mehr vormachen! 
Ist das nicht schön?

Uta: Sie wirkt so fröhlich!

Sie hat einen Pfirsich in der Hand und reibt ihn ab,
dann legt sie ihn auf einen Tisch.

Daneben stellt sie ein Glas mit eingeweckten Pfirsichen.
Sorgfältig schreibt sie ein Datum darauf.

Dann liegt da ein schmaler Zettel (so wie ein Kassenbon),
darauf schreibt sie etwas mit steiler Handschrift
und legt Geld daneben:
4 DM und 34 Pfennige.

Anscheinend genau abgezählt!
Sie sagt: Verliere es nicht!

Ich sehe einen kleinen Jungen.
Der hat was ganz Schlimmes am Hals,
ein dicker Wollschal ist darum gewickelt und es ist Nacht.
Es brennt nur eine kleine Lampe.

Sie sitzt an der Bettkante
und wischt die schweißnasse Stirn des Kindes ab. 
Ganz sanft macht sie das.
Ich glaube, sie will mir zeigen, wie sehr sie diesen Jungen lieb hat.

Er trägt sein Haar gescheitelt, ein zarter, hübscher Junge.

Ich denke, das bist vielleicht du gewesen.
Bin mir aber nicht sicher, denn sie sagt:
Wie der Vater, so der Sohn.

Jetzt sehe ich einen Teller mit Suppe.
Jemand hat die Blumenkohlröschen, die darin sind,
an die Tellerseite geschoben.

U: Hedwig, ehe du mir weiter Bilder gibst:
Da bitte ich dich, dass ich dich beschreiben darf.
So, wie ich dich empfinde…

H: Ja, ist gut.

U: Hedwig scheint mir eine sehr gute, tiefe Seele zu sein,
warm und fürsorglich.

Aber wie soll ich sagen?
„Nicht ganz von dieser Welt!“

Etwas an ihr ist sehr zart, verletzlich 
und darüber ist so etwas wie ein Schutzmantel:
Nur nicht darüber reden, wie es ihr wirklich geht!

Nur nicht zeigen, dass es irgend wo drückt oder weh tut!

So, als würde etwas, sobald man darüber redet,
dann erst WIRKLICHKEIT.

Alles wird gut, alles ist gut!
Weil es eben nicht sein kann, was nicht sein darf.

Es wäre aber völlig falsch zu sagen, dass sie weich wäre.

Ich habe hier durchaus das Gefühl,
dass sie sich durchzusetzen weiß.
Auch den Willen dazu hat!

Hier scheint es darum zu gehen, zu versuchen,
die Realität nach der Vorstellung zu formen.

Was sicher zu mancherlei Kontroversen geführt haben mag.

Es ist mir allerdings so, dass es sich schwer mit ihr streiten ließ.

Dass sie es verstand, sich dann aus der Affäre zu ziehen
und man mehr oder weniger „in Watte“ packte.

Ich erlebe sie jedenfalls so, dass es sehr schwer für mich ist:
sie zu „nageln“.

Sie entweicht immer auf das Gebiet, auf dem SIE bereit ist:
zu kommunizieren.

Es liegt etwas „Undurchschaubares“ in der Kommunikation mit ihr.

Außerdem fällt mir auf:
Dass sie unentwegt lächelt, so eine Art „Schutzlächeln“.
Wie soll man da Ernst werden?

Das ist ja kaum möglich:
Sie ist nett, sehr nett, aber das verunsichert mich auch.

Weil ich eben nicht weiß!
Wo tatsächlich ihre Grenze ist
oder ein Widerstand
oder Widerwillen.

Hatte sie so eine Neigung, “Ja, ja” zu sagen,
dann aber letztlich zu tun, was SIE richtig fand?

Gerade weil sie so nett ist, ist es schwer zu sagen,
woran man mit ihr eigentlich ist.
Das hat so was Unverbindliches…

Ich denke, dass sie ein durch und durch liebenswerter Mensch ist!

Dass sie sehr, sehr großzügig und hilfsbereit war
ohne jede Berechnung!
Einfach so aus der Mitte ihres Herzens heraus.

Und das ist etwas, was inzwischen sehr, sehr stark zu spüren ist.
Das hat sie sich bewahrt.

Ich glaube, sie mag es:
Sich jetzt dem ganz widmen zu können,
ohne auf die Bosheiten, Winkelzüge
und andere negative, menschliche Verhaltensweisen
Acht geben zu müssen.

Hier und jetzt muss sie vor nichts Angst haben.

Und die Freude, die sie darüber empfindet:
Die kann ich kaum in Worte fassen!
Immer wieder übermittelt sie mir dieses Glücksgefühl, das sie hat.

Trotz all dieser Dinge: 
E
s wäre völlig falsch anzunehmen:
Sie sei zu verträumt gewesen,
um den Alltag des Lebens zu bewältigen.

Was ich sehr deutlich spüre:
Das ist eine tiefe Verantwortlichkeit!
Und die Bereitschaft!
Jedem zu helfen, der sich um Hilfe suchend an sie wandte.

Ich denke, sie hätte niemals willentlich ihre Pflicht verletzt.
Ganz im Gegenteil!

Ich glaube, dass sie, so gut es ging, zu ihren Werten gestanden hat.

Sie will beweisen, dass sie ein anständiger Mensch ist!

Ich glaube, das war ihr wichtig, dass Andere sie so gesehen haben.

Und so habe ich immer wieder eine Art Doppelbild: 
Einerseits eine fast kindliches Herz!
Und Andererseits eine große Ernsthaftigkeit,
mit der die Pflichten erfüllt werden.

Mein Eindruck ist der:
Dass ihr das Ganze hier im Prinzip sehr langatmig ist!

Dass sie lieber das Wesentliche erfüllen will!
Um sich dann wieder dem zu widmen,
was für sie weniger anstrengend ist.

Aber sie will weder dich noch mich enttäuschen,
sondern sie bleibt hier.

Obwohl ihre Aufmerksamkeit schon längst wieder abschweift
und sie sich anderen Dingen zuwendet.

Das macht den Umgang etwas kompliziert.

Ich denke, wir müssen ihr Respekt dafür zollen:
Dass sie, obwohl sie in der Tiefe ihrer Seele
doch ein eher „kindliches“ Gemüt hatte,
sich den Pflichten ihres Lebens gestellt hat.

Leicht war das sicher nicht.

H: Danke!

U: Wofür denn?

H: Der letzte Satz.

U: Oh, bitte Hedwig, gern geschehen.

Du bist ziemlich unruhig!
(Sie bewegt sich dauernd hin und her, steht auf,
geht ein bisschen, setzt sich wieder.)

H: Ja?
Nein!

U: Hm, hm, da ist es wieder, dieses Gefühl:
Man nimmt etwas an ihr wahr, das etwas nicht in Ordnung ist.

Und spricht man sie darauf an, kommt ein:
Nein, nein, du irrst dich.
Alles ist gut.

Die Sache ist nur die: 
Ich denke, dass sie das selbst dann auch geglaubt hat.

Vielleicht um dem Konflikt zu entweichen.

Meiner Ansicht nach war das wirklich ein Problem!

Harmonie schien enorm wichtig zu sein und sie war bereit:
Dafür jeden Preis zu zahlen…

H: Das tut mir leid.

U: Was?

H: Ich hab den Erwin dafür viel zu oft zahlen lassen.

U: Für dein Bedürfnis nach Harmonie?

H: Ja, ja, das war nicht gerecht von mir.

U: Ich bin sicher, dass er es dir verzeiht, Hedwig. 

H: Vielleicht versteht er mich jetzt besser?

U: Ja, das denke ich schon.
Bist du traurig wegen deiner Kinder?

H: Nein, aber ich mache mir Sorgen.
Sie können sich nicht entschuldigen…

U: Meinst du Erwin?

H: Den nicht!

U: Na gut, Hedwig.
Magst du mir mehr darüber sagen?

H: Nein, nein, das ist nichts weiter.

U: Schön, dann würde ich dich gerne fragen,
ob ich dir die Fragen von Erwin stellen kann.

Oder möchtest du noch etwas zu ihm sagen?

H: Erwin hat immer das Gefühl gehabt, mich schützen zu müssen…

U: Ja? (Sehr lange Pause.)

H: Aber ich war die Mutter
und ich hätte mich selbst schützen sollen.

Ich will, dass er versteht:
Dass er mich nie vor etwas schützen konnte.

Ich musste doch MEINE Erfahrungen machen.
Ich habe viel zu wenig gekämpft.

Das habe ich gelernt und damit bin ich jetzt im Frieden! 
Nächstes Mal werde ich da anders sein.

Aber sag ihm: Dass ich ihm sehr dankbar bin.
Er hat sich so oft Gedanken um mein Glück gemacht
und wie er mir helfen kann.

Wie schön ist es für eine Mutter: einen Sohn zu haben, der so ist!

U: Ja, Hedwig, da hast du Recht.

H: Ja, aber wem nicht zu raten ist,
dem ist auch nicht zu helfen (sie lächelt, als sie das sagt).

Mir tut noch was leid!

U: Ja?

H: Das Schweigen… (Seufzt.)
So sollte eine Mutter nicht strafen…

U: Hm, hm, versteht er, was du meinst?

H: Ja.

U: Darf ich dir jetzt seine Fragen stellen?  
(Hedwig nickt).

U: Erwin fragt:
Warum du seine Geschwister finanziell unterstützt hast,
obwohl du doch nur von ihnen ausgenutzt wurdest?

H: Weil sie lauter geklagt haben!

Du hast immer versucht, mir zu zeigen, wie stark du bist…
Du hast nie geklagt, du hast nie gebeten…

Ach, Kind, das ist es doch, was mir so leid tut!!!

Du darfst nicht denken, dass ich weniger von dir gehalten habe.
Es war genau umgekehrt!

Ich habe immer gedacht:
Der Junge schafft das schon, der ist stark!

Es war ungerecht auch deinen Kindern gegenüber!
Es tut mir so leid, Erwin!

U: Er fragt:
Was sie noch in Bezug auf seinen ältesten Bruder erwartet?

H: Das darf ich dir nicht sagen!
Ich darf das nicht!
Aber du musst aufpassen!

Suche nicht in allem deine Verantwortung!
Das musst du langsam lernen!

U: Befindet sich Erwin, bzw. seine Familie auf dem rechten Weg?

H: Hör mal!

Du musst mit deiner Frau mehr erleben, das geht so nicht!
Ihr müsst doch auch was haben, das nur euch Beide angeht.

Was wollt ihr denn machen, wenn ihr alt seid?
Das Leben braucht die Liebe, Erwin!

Liebe: Du, das ist ein Kampf, den muss man jeden Tag gewinnen!

Ich weiß das heute, nimm meinen Rat an: 
Man muss aufpassen, dass man sich nicht fremd wird.

Dass man noch weiß, was der Andere fühlt! 
Das ist wichtiger!
Als dass man weiß, was der Andere denkt.

Ja, ja, das sage ich, Erwin!
Erwin, das ist doch auch für die Kinder wichtig.

Die denken doch, dass sie die Wichtigsten für euch sind!

Das ist nicht gut, so können sie sich nicht frei entwickeln.

Zeigt ihnen, dass ihr Zwei für einander die Wichtigsten seid
und DANN kommen die Kinder.

Ihr schafft das, ihr könnt die starke Familie sein!

Ihr habt euch das alle vorgenommen als Seelen: 
Eine starke Familie sein!
Einer achtet den Anderen!

Pass mal auf: Jetzt regt ihr euch noch auf
und macht euch Sorgen.

Aber eure Kinder, die sind Kämpfer!

Die werden euch noch so viel Freude machen, wenn ihr alt seid.
Pass auf, du wirst es sehen!

Ihr könnt nicht aufhalten, dass auch sie was zu lernen haben.
Sonst wären sie ja nicht geboren!

Aber Eines habt ihr doch schon geschafft: 
Dass sie sich Zuhause fühlen bei euch,
dass sie euch Lieb haben!

Ich bin ganz glücklich, wenn ich eure Zukunft sehe.

Habt noch etwas Geduld,
manche Entwicklungen brauchen Zeit.

Weißt du, was mich so freut?

Dass du und deine Frau immer ehrlich zu euren Kindern seid.
Die wissen immer, woran sie mit euch sind.

Ich wünschte, so offen wäre ich auch gewesen.

Eine Bitte habe ich: Fragt den Kleinen öfter nach seinen Gefühlen!
Der muss lernen, Gefühle in Worte zu bringen.

Dann würdest du heute nicht so unsicher sein,
wenn es darum geht, etwas zu beurteilen.

Ja, das ist meine Schuld!

Nun musst du kämpfen!
Aber das ist dein Lebensplan.

Verstehst du mich?
Das, wofür wir kämpfen:
Das ist uns viel Wert.

U: Erwin fragt, was sie nach dem Tod erwartet?

H: Och, ERWIN!
Das ist ja, als ob du mich fragst: Was erwartet uns auf der Erde?

Das hier ist eine Welt, die ist tausend Mal größer als die Erde.

So viele Möglichkeiten gibt es!

Ich kann dir sagen:
Dass dich hier Freiheit erwartet und Liebe!

Aber auch Weisheit und auch Schmerz,
wenn man erkennen muss, was nicht richtig war!

Oder wenn man zuschauen muss,
wie geliebte Wesen sich selbst Schmerzen zufügen
und man nichts daran ändern kann.

Dies hier ist die Erkenntnis:
Dass wir alle zusammen gehören, es ist unsere Heimat!
Verstehst du?
DAS hier ist unser Zuhause.

Ach, du grübelst zu viel.
Du wirst es doch sehen!

Glaub mir: Es ist Freude, eine solche Freude!
Die kann ich dir nie beschreiben, nie…

Man muss es erleben!

Weißt du was?
Das war gut, dass es mich so einfach genommen hat.

Ich hätte sonst gezögert und gezögert.
Ich bin dankbar, dass es so schnell ging.

Ich war nicht verwirrt!
Ich hab sofort gewusst, was los ist!
Und ich war so dankbar!

Das wollte ich dir nur noch sagen, damit du das auch weißt.

U: Gibt es noch etwas, was du ihnen empfiehlst?

H: Eins noch:
GLAUBE an das Leben!

Erwin, du darfst nicht daran zweifeln:
Dass es das Leben gut mit dir meint.

Ich weiß, das fällt dir schwer!
Aber ich verspreche dir: 
Das Leben ist da, damit du dich daran freust!

Das darfst du, Erwin.

Erwin, ich bin so glücklich darüber, dass du mein Sohn bist!
Ich bin sehr stolz auf dich!

Du bist der Erste in einer langen Reihe der Ahnen,
der sich zu einem echten Mann entwickelt!

Ich bin so stolz darauf!

Wie gut, dass ich dich geboren habe!

Jetzt ist wohl Schluss?

U: Ja, Hedwig, ich werde müde…

H: Ja, da kann man nichts machen…

Erwin? Eines muss ich noch sagen an dich
und an sie (sie meint deine Frau):

Ihr seid Beide immer mal wieder in Gefahr, Bitterkeit zu empfinden.
Das müsst ihr überwinden!

Das Leben ist ungerecht, das stimmt schon!

Aber wird es gerechter,
wenn ihr deswegen auf das Leben oder auf Menschen böse seid?

Das schadet doch nur euch selbst, wenn ihr so denkt!

Das Leben ist da, damit wir was lernen!
Man kann ja auch an der Ungerechtigkeit was lernen!

Erwin, ich liebe dich, du bist meine kleine große Liebe.

Ich hab viel zu wenig Zeit mit dir verbracht, das ist schade…

Aber ich habe dich immer geliebt, Erwin.
Und das werde ich auch immer tun!

Ganz sicher!

So, gut. 
Danke, Uta, dann gehe ich jetzt.

U: Danke auch an dich, Hedwig, und ein schönes Sein!

H: Hab ich auch nichts vergessen?
Ich bin manchmal so schusselig!

U: Nein, ich glaube nicht, dass du was vergessen hast.

H: Und falls doch, kannst du es nachholen
(Sie sagt eigentlich: “mir nachbringen”).

U: Nein.
Dann musst du dich an den Schutzengel von Erwin wenden.

H: Och, der!
Der ist immer so streng!
 

U: Ja?
Ja, das hilft dann nichts…

H: Na gut, dann geh ich jetzt.

U: Leb wohl, liebe Hedwig.